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Brite klammert tagelang an Boje im Meer und überlebt

Tagelang klammerte sich ein Kajakfahrer nach einem Schiffbruch an eine Boje im Ärmelkanal. Erst Fischer konnten den Briten retten.

An diese Boje geklammert überlebte der Kajak-Fahrer nach seiner Havarie …
An diese Boje geklammert überlebte der Kajak-Fahrer nach seiner Havarie …
Twitter/EMKvissers

Am Donnerstag machte der Kapitän des holländischen Fischtrawlers Madelaine im Ärmelkanal eine ungewöhnliche Entdeckung: Nachdem er wegen der starken Strömung in andere Fischgründe nach Süden ausgewichen und mit dem Ausfüllen des elektronischen Logbuches beschäftigt war, entdeckte er auf einer Boje, die eine Untiefe markiert, eine Bewegung: Durch den Feldstecher sah er dann einen Mann, der wie wild um Hilfe winkte.

Rasch wurde Skipper Teunis de Boer (41) klar, dass der Mann in Not war, und steuerte so nahe wie möglich an die Boje heran. Mit Hilfe eines Rettungsrings gelang es ihm und seiner Crew, den Schiffbrüchigen an Bord zu nehmen.

Er war unterkühlt und von blauen Flecken übersät

"Er sah erschöpft und ausgehungert aus", erzählt de Boer gegenüber HLN.be. "Er war unterkühlt und von blauen Flecken übersät." Seine Crew gab dem Briten trockene Kleider sowie einen Schokoriegel und Wasser. Der Mann habe in kürzester Zeit mehrere Liter Wasser getrunken. Zudem hatte er mehrere Tage nicht geschlafen, wie er berichtete. Nach seiner Rettung durch die Fischer wurde der Schiffbrüchige von einem Helikopter der französischen Küstenwache abgeholt. Die Wassertemperatur beträgt derzeit etwa 17 Grad.

Der 28-jährige Brite war in Dover losgepaddelt, doch seine geplante Kanal-Überquerung stand unter keinem guten Stern: Sein aufblasbares Kajak kenterte nach kurzer Fahrt, der Hobby-Kapitän musste sich einer Leuchtboje festklammern, um nicht zu ertrinken. Gegen den Hunger habe er Muscheln von der Boje gekratzt, erzählte der Gerettete.

Wie lange der Mann auf der Boje war, ist unklar: Der Brite gab an, am 15. Oktober losgepaddelt zu sein. Dies halten seine Retter allerdings für unmöglich: Gemäß den französischen Seenotrettern dürften es nicht mehr als drei Tage gewesen sein. Dennoch ist es für de Boer "ein Wunder", dass er den Mann, dessen Namen er nicht kennt, retten konnte: "Schließlich war es reiner Zufall, dass wir dort fischen wollten."

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    Sabine Hertel