Österreich

Tagebuch von Jack Unterweger aufgetaucht

Heute Redaktion
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Gänsehaut garantiert: Frauenmörder Jack Unterweger († 44) verfasste in den Monaten vor seinem Suizid ein bisher unbekanntes Tagebuch, das nun veröffentlicht wird.

Ein Vierteljahrhundert lang schlummerte es vergessen im Keller von Astrid Wagner – Jack Unterwegers Tagebuch. Jack wer? Unterweger, einst Liebling der Gesellschaft, dem elf Prostituierten-Morde angelastet wurden. In neun Fällen gab es einen Schuldspruch, ehe er sich in der Zelle erhängte.

Zum 25. Todestag bringt seine einstige Geliebte, Anwältin Astrid Wagner, die Aufzeichnungen des Killers nun als True-Crime-Roman auf den Markt. "Jack hat während des Prozesses jeden Tag Eintragungen gemacht und diese vor seinem Tod an der Zensur vorbei an mich nach draußen geschmuggelt. Ich versprach ihm, es zu gegebener Zeit zu veröffentlichen und muss gestehen: Ich hatte es schon vergessen, bis mich eine Journalistin im Vorjahr daran erinnert hat."

Über den brisanten Inhalt wurde bisher kaum etwas publik. "Heute" durfte Teile des Werks (Seifert-Verlag, ab 9.5., € 14,95) vorab einsehen – siehe Diashow.

Deutlich wird, dass Unterweger penibel Tagebuch geführt hat, selbst über Träume und Gewohnheiten: "4.30 Uhr wach, 5.15 Uhr nochmals eingeschlafen, 6.30 Uhr aufstehen, 8.30 Uhr Zeitungen." Kontakt zu seiner Geliebten vermerkte er beinahe schon pedantisch: "33 Minuten Besuch Astrid Wagner."

"Ja, es war Liebe", sagt diese auch heute noch über die Liaison. Sie habe ihm einst gerne Geschenke gemacht: "Etwa Anzüge und Krawatten für den Prozess. Als Jack am Etikett die Typenbezeichnung 'Al Capone' erblickte, musste er herzhaft lachen und sagte: 'Das passt ja.'"

Ob sie Unterweger für schuldig hält? "Ich glaube, dass man ihn am Ende alles auffressen hat lassen." Apropos: "Da ich dachte, dass er auf stärkere Frauen steht, habe ich jeden Tag Bananensplit gegessen. Das würde ich heute für keinen Mann mehr machen."

Wie das Buch behagt? Schwere Kost, leicht verdaulich serviert. (coi)