Wien

Ein T-Rex tourt durch Wien – Das steckt dahinter  

Der T-Rex im menschenleeren Wien ist schon international bekannt. Aus einer lustigen Idee ist inzwischen etwas geworden, das vielen Menschen hilft.

Heute Redaktion
T-Rex erkundet gern auch einsame Dächer, verlassene Fussball-Stadien und U-Bahn-Tunnel. Manchmal kann man ihn auch an menschenleeren Plätzen entdecken. Wo viel los ist, fühlt er sich nicht so wohl.
T-Rex erkundet gern auch einsame Dächer, verlassene Fussball-Stadien und U-Bahn-Tunnel. Manchmal kann man ihn auch an menschenleeren Plätzen entdecken. Wo viel los ist, fühlt er sich nicht so wohl.

Corona hat bei uns allen seine Spuren hinterlassen. Manche Menschen litten am Lockdown. Andere fühlten sich durch die ungewöhnliche Stille und Leere inspiriert. Zwei kreative Wiener wurden auf eine interessante Idee gebracht.

Die beiden Fotografen Vertigo und Fab verkleideten sich im Dino-Kostüm und nahmen vor Wiener Kulissen Bilder auf. Das machte viel Spaß und kam so gut an, dass nun auch ein Kalender mit dem sympathischen Star entstanden ist. Die Leute finden den Dino herzig. Die Aufnahmen erreichen inzwischen international Fans.

"Heute": Wann habt ihr mit dem Projekt gestartet?

Vertigo: Als wir 2017 unsere erste Islandreise antraten, kauften wir das Kostüm bei Amazon. Wir wollten einfach nicht die üblichen Motive: Mensch im gelben Regenmantel vor atemberaubender Island Kulisse. Mit dem Dino sahen die Bilder gleich ganz anders aus. Dann geriet das Kostüm etwas in Vergessenheit. Bis Anfang 2020 der erste Lockdown nach Wien kam.

Was war das erste Bild, das ihr mit dem Dino in Wien aufgenommen habt?

Das war der Dino am menschenleeren Platz vor dem Stephansdom zum Sonnenaufgang. Das ist auch das Titelbild unserer Kalenders "Nature is healing" (Die Natur heilt). Im Zuge der Lockdowns wurde weltweit das Phänomen beobachtet, dass durch das Wegbleiben der Menschen plötzlich wieder Tiere an den nun verlassenen Orten auftraten, Pumas in Chile, Langhaarziegen in Schottland, und eben der T-Rex in Wien.

Habt ihr geahnt, dass der Dino so viele Herzen erobern würde?

Mein Herz hatte er sofort erobert. Aber dass andere ihn auch so gern haben würden, nein, dass hatten wir nicht geahnt. Die Bilder im Dinokostüm fanden wir cool, ziemlich cool sogar, und lustig. Aber wir hatten keinen groß angelegten Plan, was daraus werden würde.

Eure drei Kalender "Nature is healing", "Niceland" und "Urban Explorer" sind schon in mehreren Auflagen erschienen. Wie viele habt ihr schon verkauft?

Ungefähr 400 Stück. Eine Auflage hat 100 Stück. Wir geben einen Teil des Reinerlöses unserer Kunstprojekte an gemeinnützige Organisationen. Dass ein Viertel des Erlös der T-Rex-Kalender an "Ärzte ohne Grenzen" ging, lag an der Pandemie. Auch die Galerie Oxymoron, die den Kalender verkauft, erhält eine Provision. Uns war wichtig, während der Pandemie kleine Galerien zu unterstützen.

Wie geht es weiter?

Ein Profit-Projekt ist der T-Rex nicht, im Gegenteil, es ist ein Herzensprojekt. Aus einem lustigen Scherz hat sich eine Eigendynamik entwickelt. Uns wird der Dino nicht langweilig. Er wird weitere Touren unternehmen.

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