Science
"Synthetische Embryos" in Reagenzgläsern gezüchtet
In der embryonalen Entwicklungsforschung schlägt man ein neues Kapitel auf und setzt einen Meilenstein in der Wissenschaft.
Mithilfe von Mäuse-Stammzellen züchteten Forscher "synthetischen Embryos“ in Reagenzgläsern, wie die "Krone" berichtet. Man verwendete erstmals keine befruchteten Eier: Dies ist eine völlig neue Methode und eröffnet neue Horizonte für das Verständnis, wie sich Stammzellen entwickeln können. Die ethischen Fragen sind allerdings nicht so weit gelöst, als dass man in naher Zukunft mit dieser Methode in der Medizin rechnen könnte.
„"Sie haben schlagende Herzen, sich entwickelnde Gehirne, sie haben eine Blutzirkulation und das ganz ohne Befruchtung, Spermien oder Eizellen und außerhalb der Gebärmutter."“
Wie sieht dann die Zukunft aus?
Stammzellwissenschaftler sagen, dass die Aussicht, eine solche Technik zu verwenden, um menschliche Organe für die Transplantation zu züchten, noch in weiter Ferne bleibt. Der Durchbruch wurde als großer Schritt nach vorn gefeiert, obwohl einige Experten sagen, das Ergebnis könne nicht vollständig als Embryonen betrachtet werden. Außerdem warnten sie vor zukünftigen ethischen Überlegungen.
Wunder der Technik
"Sie haben schlagende Herzen, sich entwickelnde Gehirne, sie haben eine Blutzirkulation und das ganz ohne Befruchtung, Spermien oder Eizellen und außerhalb der Gebärmutter. Deshalb nennen wir sie "synthetische Embryonen" oder "Embryoide" , erklärt Jacob Hanna vom Weizmann Institute of Science.
Die Embryos leben in einem "elektronisch gesteuerten Gerät", das eine nährstoffreiche Lösung enthält. So könne sich die Organe entwickeln und wachsen.