Wirtschaft
Supermärkte machen jetzt Schluss mit Plastiksackerl
Rewe-Märkte und Spar-Filialen machen endgültig Schluss mit Plastiksackerl. Die Umstellung startet schon jetzt und betrifft auch die Obstsackerl.
Zusätzlich zu den Plastik-Tragetaschen verbannen Billa, Penny, Merkur, Adeg und Sutterlüty nun auch die Plastik-Knotenbeutel beim Obst und Gemüse. Die Umstellung erfolgt bereits ab Ende Juli, informiert Rewe am Dienstag in einer Aussendung.
"Wir halten mit unserer Initiative 'Raus aus Plastik' Wort und werden keine Zeit mit Testphasen verschwenden, sondern Fakten schaffen – und das schon deutlich vor dem gesetzlich verpflichtenden Umstellungstermin am 1.1.2020", kündigt Rewe-Vorstand Marcel Haraszti an.
Das neue Öko-Sackerl besteht aus dem nachwachsenden Rohstoff Kartoffelstärke und Kunststoff, der biologisch völlig abbaubar ist. Darüber hinaus könne es sogar als Bioabfall-Beutel verwendet werden.
Die Auslieferung der Sackerl startet Ende Juli und soll bis zum 26. Oktober abgeschlossen sein. "Nachhaltigkeit kostet mehr, bedeutet aber auch eine höhere Werthaltigkeit für unsere Umwelt. Wir werden daher unser Öko-Sackerl zum Selbstkosten-Preis abgeben – vor allem auch um ein Signal für eine Mehrfachnutzung und die jetzt bestehende Möglichkeit zur Verwendung unserer Öko-Sackerl als Bioabfall-Beutel zu setzen", so Haraszti.
Auch Spar stellt (in Wien) um
Noch schneller, nämlich ab sofort, tauscht Spar die Plastiksackerl gegen kompostierbare Bio-Sackerl für Obst und Gemüse aus – allerdings vorerst nur in Wien. Das Unternehmen verkündete am Dienstag, dass die neuen Bio-Sackerl bereits an die 182 Wiener Filialen ausgeliefert und die bisherigen Plastiksackerl ersetzen werden. Restmengen der alten Sackerl werden noch verbraucht. Weitere Märkte würden laufend folgen.
In Interspar-Filialen werden darüber hinaus schon seit einem Jahr gratis Papier-Sackerl für Obst und Gemüse zur Verfügung gestellt. Außerdem gibt es in den Interspar-Filialen ab sofort wiederverwendbare Polyester-Netze, die gewaschen werden können. Der 3er-Pack kostet 1,49 Euro.
Ein (kleiner) Schritt in die richtige Richtung
Ab dem 1. Jänner 2020 tritt in Österreich ein Verbot von nicht-abbaubaren Plastiksackerln in Kraft. Das entsprechende Gesetz will der Nationalrat diese Woche beschließen. Jedes Jahr fallen in Österreich insgesamt 300.000 Tonnen Verpackungsabfall aus Kunststoff an, 5.000 bis 7.000 Tonnen können durch das Plastiksackerlverbot vermieden werden.
Ebenfalls als Zeichen im Kampf gegen den Plastikmüll haben einige Supermärkte, darunter Spar und Billa, auf Mehrwegboxen in der Feinkostabteilung umgestellt. Somit können Kunden eine eigene Frischhaltebox mitbringen und sich diese an der Wurst- und Käsetheke direkt befüllen lassen.
(ek)