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Supermärkte führen 800 Produkte mit Palmöl
Laut einer Erhebung von Greenpeace finden sich in den Regalen heimischer Lebensmittelbetriebe tausende Produkte mit Palmöl.
Wieviel Palmöl in den Lebensmitteln österreichischer Supermärkte steckt, zeigt eine neue Erhebung von Greenpeace. Erst am Mittwoch hatte die Umweltschutzorganisation Testergebnisse veröffentlicht, die alarmierend hohe Konzentrationen an gefährlichen Schadstoffen in einigen palmölhaltigen Lebensmitteln aufwiesen. Die Gesundheitsgefahr beschränke sich aber mit hoher Sicherheit nicht nur auf die bereits getesteten Produkte.
Tausende palmölhaltige Produkte
Umfassende Recherchen der Organisation ergaben, dass ein durchschnittlicher Supermarkt hierzulande rund 800 Lebensmittel mit Palmöl im Angebot hat. Insgesamt kommt man auf tausende unterschiedliche Nahrungsprodukte mit Palmöl. Bei einigen Produktkategorien - etwa Milchersatzpulver für Säuglinge, Schokoaufstriche oder (Trocken)Suppen - enthalten fast 100 Prozent der Produkte Palmöl.
Die Supermarktketten Spar und Rewe haben auf die alarmierenden Testergebnisse bereits reagiert und angekündigt, die drei laut Greenpeace am meisten belasteten Produkte aus dem Handel zu nehmen. Das sind Milka-Erdbeer-Schokolade, Alsan-Bio-Margarine und Rama Original in Würfelform.
Auch Gesundheitsministerin Pamela Rendi-Wagner teilte bereits mit, eine Expertenrunde zum Thema einberufen zu wollen. Auch eine amtliche Untersuchung soll eingeleitet werden.
Vorsicht beim Einkauf
"Wer palmölhaltigen Lebensmitteln komplett aus dem Weg gehen will, muss derzeit ziemlich viel Mühe aufwenden", sagt Greenpeace-Umweltchemiker Herwig Schuster. "Kekse, Chips, Fertiggerichte und sogar Semmeln - überall kann Palmöl enthalten sein. Rund 30.000 Tonnen davon landen jährlich in unseren Lebensmitteln." Nach Greenpeace-Erhebungen enthält jedes Frittierfett Palmöl, durchschnittlich sogar zu 60 Prozent.
Ebenso zu finden ist das Öl in fast allen Packerlsuppen und in Suppenwürfeln, hier macht es etwa ein Viertel der Zutaten aus. Kaum ein Schokoladeaufstrich kommt ohne Palmöl aus, mit durchschnittlich 22 Prozent ist es sogar die Hauptzutat. Milchersatzpulver für Säuglinge ist praktisch nicht ohne Palmöl erhältlich. Und bei Margarinen, Schnitten und Salzgebäck wie etwa Brezel sind zumindest über 90 Prozent der Artikel in Österreichs Supermärkten palmölhaltig.
Wer den Verzehr von Palmöl reduzieren möchte, sollte beim Einkauf genau auf die Zutaten achten. Je weiter vorne Palmöl auf der Liste der Inhaltsstoffe gelistet ist, desto mehr davon enthält ein Produkt. (red)