Staat schuld an "Preisantrieb"
Supermarkt-Boss warnt: Neue Teuerung droht jetzt
Der finanzielle Druck auf die Familien wird immer stärker. Im neuen Jahr werden die Preise auch in den Geschäften wieder steigen.
In vielen Haushalten ist der finanzielle Ausnahmezustand ausgebrochen. Der Geschenkekauf der letzten Wochen, die Familientreffen, eventuell ein Mini-Urlaub – all das reißt große Löcher in die Haushaltsbudgets. 1,5 Millionen Menschen in Österreich sind akut von Armut gefährdet. Der Ansturm auf die Sozialmärkte wird immer stärker. Ganz schlimm: Es ist keine Besserung in Sicht. Das neue Jahr beginnt mit einer Serie von neuen Teuerungen.
Bitter gerade jetzt in der Heizsaison: Auch die Kosten für Haushaltsenergie stehen vor kräftigen "Anpassungen", also Preis-Explosionen. Deutlich zu spüren werden die erhöhten "Netzkosten" sein. Das ist der Preis, den wir bezahlen, damit Strom und Gas überhaupt zu uns ins Haus fließen. Pro Haushalt sind das bis zu 290 Euro.
Mehrkosten von 435 Euro wegen Ende der Strompreisbremse
Noch viel schlimmer wirkt sich das Ende der Strompreisbremse aus. Dadurch entstehen pro Haushalt im Schnitt 435 Euro Mehrkosten.
Und dann droht noch eine stärkere Teuerung im Handel, als wir es sonst gewohnt sind – Lebensmittelpreise werden steigen.
Denn die Nahrungsmittel-Industrie ist von dem Aus der staatlichen Preisbremse genauso betroffen wie die Haushalte. Es ist kein Geheimnis, die Kosten werden zu einem großen Teil an die Konsumenten weitergeben.
Rewe-Chef mit düsterer Prognose
Jetzt warnt einer der ganz großen der Branche vor einer neuen Kosten-Flut. Marcel Haraszti, Chef von Rewe-Österreich (Billa, Billa Plus, Bipa, Penny…), sagt zu "Heute": "Werden die Energiepreise mit Anfang 2025 drastisch erhöht, steigen die Energiekosten nicht nur in den Haushalten, sondern auch entlang der gesamten Lebensmittelkette."
Die Auswirkungen werden also stark verstärkt. "Der Lebensmittelhandel ist mehrfach davon betroffen. Nicht nur die Energiekosten in den Märkten steigen, auch jene der Lieferanten." Der Kreislauf ist endlos, denn auch der Lieferant hat wieder Lieferanten. Und auch diese sind von Energiepreisen abhängig.
"Inflation erneut angefeuert"
Das Resultat, so der Rewe-Boss, ist schmerzhaft: "Damit würde die Inflation bei Lebensmitteln erneut angefeuert werden. Ein staatlich induzierter Preisantrieb, vor dem wir eindringlich warnen."
Vor einigen Tagen sagte Haraszti bereits im Kurier: "Mein Appell an die Regierung lautet: Bitte nicht den Fehler wiederholen und die Preise durchrauschen lassen. Die Menschen sind schon sehr verunsichert, haben Sorgen wegen der Kriege und der Pleiten und jetzt droht die nächste Lawine an Energiekosten. Das ist wirklich keine frohe Neujahrsbotschaft."
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Auf den Punkt gebracht
- Der finanzielle Druck auf Familien in Österreich nimmt weiter zu, da im neuen Jahr erneut Preissteigerungen in Geschäften und bei Haushaltsenergie erwartet werden.
- Marcel Haraszti, Chef von Rewe-Österreich, warnt vor einer neuen Kostenflut und einer weiteren Anheizung der Inflation bei Lebensmitteln, ausgelöst durch das Ende der staatlichen Strompreisbremse und steigende Energiekosten entlang der gesamten Lebensmittelkette.