Auch Thiem dabei
Super-Adler Kraft: "Die Wiener sind voll dahinter"
Österreichs Skisprung-Superstars Stefan Kraft und Jan Hörl waren auf Wien-Besuch. "Heute" traf sie und "Jungadler" im Museumsquartier.
Die Super-Adler landeten mitten in Wien. In weißen Sneakers spazierte Stefan Kraft am Donnerstagvormittag durch das Museumsquartier. Dort stand eine Mini-Skisprungschanze, konnten Kinder ab sechs Jahren erstmals "Fliegen".
Sogar Ex-Tennis-Ass Dominic Thiem schaute vorbei, als "Krafti" dem Neunjährigen Paul vor seinem Sprung weltmeisterliche Tipps gab.
„Ein Tournee-Champion aus Wien ist in Zukunft möglich“
Der Skisprung-Klub "Wiener Stadtadler" gilt als eine der Top-Talenteschmieden im Land. Der Donaustädter Louis Obersteiner ist Junioren-Weltmeister. Zuletzt gab Meghann Wadsak, die im ersten Bezirk in der Nähe des Stephansdoms aufwuchs, ihr Weltcupdebüt.
"Das ist ein Märchen", sagt Innsbruck-Sieger Jan Hörl zu "Heute". "Ein Tournee-Champion aus Wien ist in Zukunft möglich", ist er überzeugt.
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Pendeln im Bus statt Fliegen
Der Haken: Es fehlt eine Schanze zum Trainieren. 110 Kilometer pendeln die Wiener "Jungadler" aktuell im Bus nach Mürzzuschlag. "Ich bin auch immer 30, 40 Minuten im Bus zur Schanze gefahren, aber nicht so lange wie die Wiener Kinder", erinnert sich Kraft. "Als Kind ist die Busfahrt auch eine Gaudi. Aber ein gutes Umfeld ist nötig, um nach oben zu kommen. Die Wiener sind voll dahinter. Eine 30- oder 50-m-Schanze muss der nächste Schritt sein", stellt Kraft. "Dafür ist auch kein Hügel nötig."
Aber das Ja der Politik. Und das fehlt. "Heute" weiß: Es gibt aktuell Machbarkeitsstudien für acht Standorte wie Cobenzl, Kasgraben oder Himmelhof. Der Standort Hohe-Wand-Wiese hat sich zerschlagen, am Wienerberg spießt es sich mit einer Widmung.
Stadtrat Peter Hacker tendiert zu einer Schanze ohne Hügel. "Es gab gute Gespräche mit Hacker", sagt ÖSV-Generalsekretär Christian Scherer zu "Heute". "Wir hoffen, die Versprechungen werden wahr. Von uns heißt es: ein klares Ja zur Schanze in Wien."
Von Wien nach Zakopane
Für Stefan Kraft, Jan Hörl und Co. ging es von Wien direkt weiter nach Zakopane. In Polen steigt am Samstag der erste Skisprung-Teambewerb der Saison. Bei der Dominanz wohl ein Fall für die rot-weiß-roten "Adler". "Das ist kein Sieg zum Abholen", warnt Kraft. "Aber es stimmt schon: So eine Dominanz wie zuletzt wird es bei der Tournee so schnell nicht mehr geben."
„Ich habe die Tournee noch nicht ganz verdaut“
Kraft hatte den Tournee-Krimi "schnell abgekakt", Hörl tat sich dabei schwerer."Ich habe die Tournee noch nicht ganz verdaut", gibt er zu. "Ich bin im letzten Sprung in Bischofshofen All in gegangen, habe dann verkrampft bei der Landung."
"Aus Fehlern lernt man. Bei der Landung habe ich noch Luft nach oben. Ich will in Zukunft mit beiden Beinen einen Telemark machen können. Die besten Fußballer können ja auch mit beiden Beinen schießen."
Auf den Punkt gebracht
- Österreichs Skispringer Stefan Kraft und Jan Hörl besuchten Wien, wo sie im Museumsquartier eine Mini-Skisprungschanze für Kinder eröffneten.
- Trotz der Begeisterung und Unterstützung der Wiener fehlt es an einer geeigneten Schanze in der Stadt, was die jungen Talente zwingt, weite Strecken zu pendeln.
- Es gibt jedoch Hoffnung auf eine baldige Lösung, da Machbarkeitsstudien für mehrere Standorte laufen und positive Gespräche mit der Politik geführt wurden.