Coronavirus
Stundenlanges Anstehen – Impfbusse hatten Rekordsamstag
In Salzburg gab es am Samstag fast so viele spontane Impfungen wie letzte Woche insgesamt. Teilweise musste man mehrere Stunden Schlangestehen.
Was die Aussicht auf Schutz vor einem schweren Verlauf, Berichte von übervollen Spitälern und tausenden Todesfällen nicht schafften, gelang schließlich durch das Schreckensgespenst eines "Schnitzel-Lockdowns": Die Österreicher gehen wieder impfen.
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Seit Juli sinkt die tägliche Zahl der Erstimpfungen rapide. Mancherorts wurden die Impfstraßen geschlossen, wo sie offen blieben, bauten Mitarbeiter aus Langeweile Kartenhäuser aus Impfpässen oder schlugen die Zeit mit Computerspielen tot. Nun haben sie wieder alle Hände voll zu tun, denn die Österreicher wollen auch in der kalten Jahreszeit in Gasthaus und Fitnessstudio.
Dass es bei Überschreiten der Grenze von 500 belegten Intensivbetten zu einer 2G-Regelung im ganzen Land kommt, stand schon seit Anfang September fest. Im November explodierten die Zahlen, man zog die Stufen vor, schon ab Montag soll statt 3G überall 2G gelten. Verkündet wurde das Freitagabend, am für viele freien Samstag reihten sich deswegen tausende Österreicher in den Schlangen vor den ausgedünnten Impfangeboten ein.
Erste Bilanz
So auch in Salzburg, wo die Haupt-Impfstraße im Messezentrum bereits geschlossen wurde. Schon am Freitag merkte man, dass der Andrang auf die Impfung enorm zunimmt. Viele der Möglichkeiten sind in den vergangenen Monaten ungenutzt verstrichen, resümiert das Land in einer Aussendung. Für kommende Wochen hat man trotzdem 50 zusätzliche Impfmöglichkeiten "aktiviert", um dem Andrang gerecht werden zu können.
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Eine erste Bilanz für den Samstag liegt bereits vor. Alleine bis 17.15 Uhr wurden exakt 1.355 Impfdosen bei den spontanen Aktionen in Salzburg und Umgebung verabreicht. Zum Vergleich: Vergangene Woche gab es an allen sieben Tagen zusammengerechnet 2.000. Mit 60,8 Prozent liegt Salzburg aktuell knapp vor Oberösterreich auf den vorletzten Platz in puncto Impfquote.
Stundenlanges Warten
Enormen Andrang gab es insbesondere auf den Impfbus am Europark. Hier wurden 370 Stiche gesetzt, um 17 Uhr standen aber immer noch über 100 Personen an, die ebenfalls noch an die Reihe kommen sollten. Die Wartezeit betrug zwischenzeitlich bis zu zweieinhalb Stunden.
Darüber hinaus gab es in der Impfstraße am Hauptbahnhof 418 Immunisierungen, in Eugendorf 275, 152 in Oberndorf und in St. Gilgen 140. Dabei handelte es sich hauptsächlich um Erstdosen.
„"Geimpft wurde bis der letzte Wartende seinen Schutz bekommen hatte."“
"Ich danke der Ärzteschaft, dem Roten Kreuz und der Impfkoordination des Landes, dass dies alles bewältig werden konnte. Wir sind auch dank der guten Partnerschaft und vielen helfenden Händen für die kommenden Wochen sehr gut aufgestellt", so Landeshauptmann Wilfried Haslauer.