Science
Studie zeigt: Kinderlose sind so glücklich wie Eltern
Eine US-Studie zeigt, dass Menschen ohne Kinder genauso glücklich sind wie jene mit Nachwuchs. Jeder vierte Erwachsene will keine Kinder.
Ein Psychologenteam der Michigan State University hat die Zufriedenheit kinderloser Menschen untersucht. Die Studie machte dabei eine Unterscheidung zwischen "childfree", also Menschen, die bewusst keine Kinder haben, und "childless", das heißt, Erwachsene, die wegen Unfruchtbarkeit oder aus anderen Gründen keine Kinder bekommen können.
In der Gruppe der bewusst Kinderlosen unterschieden die Forscher zudem zwischen "gewollt kinderlos" und "noch kinderlos". Die "noch Kinderlosen" wurden als Eltern betrachtet, da diese Gruppe angegeben hatte, in Zukunft ein eigenes Kind haben oder eins adoptieren zu wollen.
Forscher Jennifer Watling Neal und Zachary Neal befragten insgesamt 981 Menschen aus dem Großraum Michigan. Dabei stellten sie Fragen nach dem Zufriedenheitslevel, nach der politischen Einstellung und nach den Persönlichkeitsmerkmalen der Testpersonen.
Die Ergebnisse wurde am Mittwoch im Fachmagazin PLOS One veröffentlicht - und überraschten selbst die Forscher: 27 Prozent aller Befragten gaben an, gewollt keine Kinder in die Welt setzen zu wollen. "Frühere Studien legten diese Rate auf nur zwei bis neun Prozent fest."
Bewusst Kinderlose sind politisch liberaler
Weiter fanden die Psychologen keine Unterschiede in der Lebenszufriedenheit zwischen kinderlosen Personen und Menschen, die keine oder noch keine Kinder haben. Was die politische Einstellung der Befragten betrifft, sind gewollt Kinderlose liberaler als Menschen, die nicht kinderlos sind.
In Bezug auf die Persönlichkeitsmerkmale haben Jennifer Watling Neal und Zachary Neal nur begrenzt Unterschiede gefunden. Dennoch: Menschen, die nicht kinderlos sind, verhalten sich wesentlich weniger warmherzig gegenüber kinderlosen Menschen.
Die hohe Zahl gewollt kinderloser Erwachsener müsse künftig mehr Aufmerksamkeit geschenkt werden, schreiben die Forscher aus Michigan zum Schluss. Unter anderem, weil ihre Studie nicht in Kauf genommen hat, wann und aus welchen Gründen sie ihre Entscheidung getroffen haben.