Österreich
Studie: Facebook und Fernsehen sind "out"
Eine große Jugendstudie des Landes OÖ brachte überraschende Ergebnisse: Das klassische TV und Facebook sind zunehmend "out". Lesen ist beliebt.
Die oberösterreichische Medien-Studie untersuchte das Medienverhalten der 11- bis 18-Jährigen. Hier die teils erstaunlichen Ergebnisse der Studie:
- TV verliert: Das klassische Fernsehen verliert immer mehr an Bedeutung. 2008 sagten 62 % der Jugendlichen, sie können darauf nicht verzichten, jetzt sind es nur mehr 31 %. Auf dem Vormarsch ist "on demand". Dabei top: Netflix und Amazon.
- Top-Seiten: Die Lieblingsseite der Jugendlichen ist mit Abstand Youtube.com (78 %). Dahinter liegen Whatsapp.com (45 %) und google.at (39 %) und instagram.com (33 %). Abgeschlagen auf Platz 5: Facebook mit 24 %. Das ist gegenüber 2013 ein Minus von 47 %!
- Videos beliebt: Am beliebtesten sind dabei im Netz Musikvideos (50%), lustige Clips (44 %) sowie Comedy von Youtube-Stars (34 %) sowie Tutorials (25 %). Bei Mädchen sind Mode-Clips am beliebtesten, bei Burschen kommentierte Videospiel-Vorführungen.
- Smartphone-Boom: 85 Prozent der Jugendlichen besitzen ein Smartphone. Je älter, desto höher der Prozentsatz.
- Eltern strenger: Die Eltern reagieren darauf. 2015 erlaubten noch 59 % der Erziehungsberechtigten den Kindern die uneingeschränkte Nutzung. Heuer sind es nur mehr 45 %.
- Bei aller Technik-Affinität: In der Freizeit ist die Lieblingsbeschäftigung "Freunde treffen" (80 %), dahinter kommt erst Kommunikation über Whatsapp oder Facebook mit den Freunden (73 %).
- Lesen wieder "in": Auch Lesen ist wieder beliebter. 2008 gaben nur 37 % an, "gerne" oder "sehr gerne" zu lesen. Heuer waren es wieder 57 %.
- Technik im Unterricht: Lehrer setzen immer stärker auf Smartphones und Laptops. Der Smartphone-Einsatz stieg seit 2015 von 35 % auf 53 % an, der Tablet-Einsatz von 9 % auf 50 %.
Die Umfrage wurde von der Education Group durchgeführt und am Donnerstag von Landeshauptmann Thomas Stelzer präsentiert. Stelzer zu den Ergebnissen: „Wir sehen, die Medienvielfalt wird großer und wird von unseren Jugendlichen auch genutzt. Dennoch stehen aber Freunde und Familie ganz vorne. Das liegt naturlich auch an den Bemuhungen der Eltern und dem Einfluss der Lehrkrafte, die fur Regeln sorgen und Medienkompetenz vermitteln" (rep)
Für die Studie der Education Group wurden 500 Jugendliche zwischen 11 und 18 Jahren von Mitte März bis Ende April in Interviews befragt (Schwankungsbreite +/- 4,47 %). Bei den Eltern waren es 207 Befragte in face-to-face-Interviews (Schwankungsbreite +/- 6,95 %). Zudem wurden 100 Pädagog/innen der Sekundarstufe 1 befragt (Schwankungsbreite +/. 10%)