Österreich

"Obskurer Verein": S.T.S.-Sänger teilt gegen FPÖ aus

Gert Steinbäcker, Sänger der 2014 aufgelösten Band S.T.S., verwehrt sich gegen die Verwendung von Textzeilen durch FPÖ-Chef Herbert Kickl.

Jochen Dobnik
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Musiker <strong>Gert Steinbäcker</strong>, das erste S von S.T.S., verwehrt sich gegen jede politische Vereinnahmung durch die FPÖ.
Musiker Gert Steinbäcker, das erste S von S.T.S., verwehrt sich gegen jede politische Vereinnahmung durch die FPÖ.
HERBERT NEUBAUER / APA / picturedesk.com

"Ich habe gehört dass ein Herr Kickl Zeilen aus meinem Großvater-Lied bei einer Pressekonferenz für eine Impfgegnerdemo verwendet hat. Dazu kann ich nur sagen, dass mein Großvater sich im Grabe umdrehen würde, wenn Sätze, die er gesprochen hat, in einem Zusammenhang wie diesem benutzt werden", so das schriftliche Statement von Gert Steinbäcker, welches "Heute" vorliegt.

"Großvater"-Zitat als Demo-Slogan

Der Freiheitlichen-Chef hatte zuvor bei einer Pressekonferenz eine weitere Demo von Maßnahmengegnern für 11. Dezember angekündigt: "Friedlich, laut und optimistisch". Dabei zitierte Herbert Kickl eine Textstelle aus dem Lied "Großvater" der Gruppe S.T.S.: "Niemals Gewalt, alles bered’n, ober a ka Angst vor irgendwem.“

"Ich finde es ganz schlimm, dass dieser, gelinde ausgedrückt, obskure Verein Textzeilen von mir verwendet", erklärt Steinbäcker in einem Interview mit der "Kleinen Zeitung". Rechtlich seien ihm jedoch die Hände gebunden. "Mehr als den Herrn Kickl bitten, das in Zukunft gefälligst zu unterlassen, kann ich leider nicht tun", so der steirische Musiker.

Auch Fendrich ging bereits gegen FPÖ vor

Es ist nicht das erste Mal, dass sich die FPÖ bei ihren politischen Slogans vom Austropop inspirieren lässt. Bereits 2014 war auf einem Sujetbild des oberösterreichischen Landeschefs Manfred Haimbuchner und damaligen Bundesparteivorsitzenden Heinz-Christian Strache zu lesen: "Do kum i her, do g’hear i hin." In Rainhard Fendrichs Hit "I am from Austria" heißt es: "Da bin i her, da g’hear i hin."

Auch Fendrich hatte sich damals gegen jede politische Vereinnahmung verwehrt und die FPÖ zur Unterlassung der Nutzung aufgefordert. 

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    ALEX WROBLEWSKI / AFP / picturedesk.com