Österreich

Stromtod in Badewanne: War ein Handy schuld?

Heute Redaktion
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Bild: Fotolia

Tragisches Unglück: Die Eltern fanden Anna G. (20) leblos in der Badewanne, im Wasser das Smartphone, in der Steckdose das Ladegerät. Die Ursache: Plötzlicher Herzstillstand durch Stromschlag.

Tod durch Mobiltelefon in der Badewanne: Klingt unglaublich, im Fall von Anna G. (Name geändert, Wohnort der Red. bekannt) dürfte es aber unter genau diesen Umständen passiert sein. Was exakt an diesem Donnerstag Mitte Jänner geschah, wird gerade in akribischer Ermittlungsarbeit rekonstruiert.

Fakt ist: Die 20-Jährige nahm ein Sitzbad, chattete oder surfte am Smartphone, dürfte das Ladekabel des Gerätes in die in der Nähe der Wanne montierte Steckdose gesteckt haben. Dann dürfte ihr das Gerät aus der Hand gerutscht sein. Mutter und Stiefvater fanden ihre Tochter reglos in der Wanne, der Notarzt konnte für die junge Studentin nichts mehr tun.

"Die Frau hatte am Körper Strommarken (Anm.: Verbrennungen an Ein- und Austrittsstellen des Stroms). Zwar nicht so ausgeprägt wie etwa bei einem Starkstromopfer, aber eindeutig. Fremdverschulden ist zudem auszuschließen", so ein Ermittler.

Und: Andere Elektrogeräte waren im Bad nicht angesteckt. Staatsanwalt Friedrich Köhl bestätigt: "Ein einzigartig-tragischer Fall. Eine Obduktion und ein elektrotechnisches Gutachten wurden beauftragt." Möglich ist, dass die Steckdose nicht in Ordnung war. Erst 2016 starb eine Russin (14) in der Wanne durch ihr Handy.

War Unglück technisch überhaupt möglich?

Handys, die nur so ins Badewasser fallen, stellen laut Experten keine Gefahr für Menschen dar. Anders ist das bei an das Stromnetz angeschlossenen Geräten:

Wenn der FI-Schalter (Anm.: Schutzschalter) den Stromkreislauf nicht sofort unterbricht, können laut Universität Bonn heftige Schläge bis 60 Volt auftreten. Ebenso möglich: In dem tragischen Fall lief Wasser über das Ladekabel bis in die Steckdose, der Strom dann von dort in die Wanne.