Bezirksüberblick Wien Wahl

Streit um Linie 18 – Scharfe Kritik an Verlängerung

Wie in so vielen Bezirken auch lag die SPÖ in der Landstraße bei der letzten Wien-Wahlen auf Platz eins. ÖVP und Grüne belegten Platz zwei und drei.
Wien Heute
07.04.2025, 15:16

Auf 7,39 Quadratkilometern biete die Landstraße Platz für 98.398 Einwohner. Bei der letzten Wien-Wahl erreichte die SPÖ mit 37,02 Prozent Platz Eins, mit recht weitem Abstand waren ÖVP (17,07 Prozent) und Die Grünen (23,10 Prozent) beinahe gleich auf. Noch vor der FPÖ (4,73 Prozent) landeten die NEOS auf Platz vier, sie kamen auf 9,39 Prozent. "Heute" fragte bei den Parteien nach, was sie für die kommende Regierungsperiode im Bezirk vorhaben.

Wohnen und Bildung – das fordert die SPÖ

Als SPÖ Spitzenkandidat kandidiert der amtierende Bezirksvorsteher, Erich Hohenberger, erneut. Er sieht nicht nur positive Aspekte in seinem Bezirk, auch Herausforderungen fallen ihm auf:

Erich Hohenberger kandidiert für die SPÖ Landstraße als Spitzenkandidat.
Markus Sibrawa

➤ Wohnraum: Den Wohnraum leistbar zu machen, gilt als eine der größten Herausforderungen für die SPÖ. Sie hat bereits eine Lösung hierfür parat: das "Village im Dritten". Es ist ein weitestgehend autofreies Stadtquartier. So werde nicht nur Wohnraum geschaffen, sondern auch Grünflächen gepflanzt.

➤Bildung: Ein weiterer Punkt für die SPÖ ist die Chancengleichheit bei der Bildung. Diese dürfe keine Frage des Geldes oder des Wohnortes sein. Dafür brauche es jedoch die notwendige Infrastruktur, gestartet wurde hier bereits mit dem Aaron-Menczer-Campus. Weitere Bildungseinrichtungen seien bereits in Planung.

➤Medizinische Versorgung: Auch die medizinische Versorgung dürfe nicht vom Einkommen abhängen. Der Druck auf das Gesundheitssystem sei groß, es brauche entschlossene Verhandlungen, um die Versorgung im Bezirk zu sichern. Die bisherigen Strukturen sollen in Zukunft erhalten und ausgebaut werden.

Verkehr und Umgestaltungen – das fordert die ÖVP

Als Spitzenkandidat für die ÖVP tritt Ernst Tauschmann an, er ist seit 2002 als Bezirksrat für die Wiener Volkspartei Landstraße tätig. Folgende Herausforderungen sieht er im Bezirk:

Für die Landstraße ist Ernst Tauschmann Spitzenkandidat.
ÖVP Wien

➤Umbau der Landstraßer Hauptstraße: Der Umbau der Landstraßer Hauptstraße müsse im Kompromiss zwischen allen Bewohnern, sowie Wirtschaftstreibenden und allen Verkehrsteilnehmern gestaltet werden.

➤Erneuerung der S-Bahn-Stammstrecke: Dasselbe Prinzip solle im Rahmen der Sanierung der S-Bahn-Stammstrecke angewendet werden. Keinesfalls dürfe es zu der geplanten 50-prozentigen Reduzierung der Parkplätze im Bereich der Rechten und Linken Bahngasse kommen.

➤Die Verlängerung der Linie 18: Der Ausbau der Linie 18 in den 2. Bezirk und die damit verbundene Neugestaltung der oberen Landstraßer Hauptstraße und Schlachthausgasse im gesamten Abschnitt wird von der ÖVP kritisiert. Sie fordert einen der Verlängerung der Straßenbahn Linie 18.

Neugestaltung Schwarzenbergplatz:  Hier werden eine Entsiegelung des Platzes sowie Begrünungsmaßnahmen gefordert.

➤Verkehrskonzept St. Marx und Erdberg: Die ÖVP fordert hier ein Verkehrskonzept für das neue Wohnviertel in St. Marx und den östlichen Teil von Erdberg bis zum Weißgerberviertel.

➤Mehrzweckhalle für die Bezirksbewohner: Statt der geplanten Event Halle soll hier eine Mehrzweckhalle entstehen. Sie soll von der Bezirksbevölkerung und deren Vereinen genutzt werden.

➤Schließungen/Verlagerungen von Abteilungen der Klinik Landstraße:  Die ÖVP fordert hier einen Stopp der Schließung wichtiger Abteilungen der Klinik

Begrünung und Verkehr – das fordern die Grünen

Siegrid Widhalm ist 41 Jahre alt und seit 2023 ist sie stellvertretende Bezirksvorsteherin. Sie will den 3. zu einem familienfreundlichen Bezirk machen. Ihr sind grüne Straßen, sichere Schulvorplätze, mehr Sitzgelegenheiten und Radwege wichtig. Der öffentliche Raum soll so gestaltet sein, dass sich Jung und Alt wohlfühlen.

Sigrid Widhalm ist Spitzenkandidatin für Wien Landstraße.
Karo Pernegger

➤Landstraßer Hauptstraße: Die Grünen Landstraße möchten die Landstraßer Hauptstraße zu einer modernen Einkaufsstraße umgestalten.

➤Fasanviertel: Hier entstünde laut den Grünen ein Hitze-Hotspot. Die Lösung dafür soll mehr Begrünung sein. Durch Bäume soll das Areal beschattet werden.

➤Verkehr vor Schulen: Durch sichere Schulvorplätze im Bezirk soll hier Abhilfe geschaffen werden.

Parkplätze und Sicherheit – das fordert die FPÖ

Als Spitzenkandidat für die FPÖ geht Michael Stumpf ins Rennen. Auf folgende Problemfelder im Bezirk möchte er in Zukunft besonders achten:

Michael Stumpf tritt für die FPÖ Landstraße als Spitzenkandidat an.
FPÖ Wien

➤Verlust von Parkplätzen: Von Wien Mitte bis zur S-Bahn-Station Rennweg soll ein radfahrfreundlicher und verkehrsberuhigter Streckenabschnitt entstehen. Die FPÖ kritisiert hier den Wegfall von Parkplätzen. Gefordert wird, dass Anrainerinteressen gewahrt bleiben.

➤Straßenbahnverlängerung 18: Auch die FPÖ ist mit dem Ausbau der Linie 18 unzufrieden. Durch den Umbau der Stadionbrücke würden Fahrspuren und Parkplätze reduziert werden, was zu zusätzlichem Stau führen würde. Die FPÖ betrachtet die Radinfrastruktur als ausreichend ausgebaut. Somit fordert die FPÖ, dass die 18er-Verlängerung mit Augenmaß auf die Interessen der Anrainer ausgerichtet ist.

➤Sicherheit: An den S-Bahn-Stationen von Wien Mitte bis St. Marx bemängelt die FPÖ den Rauschgifthandel, der sich dort abspielen soll. Um dagegen vorzugehen, solle die Polizeipräsenz verstärkt sowie konsequente Strafverschärfungen zur Wahrung der öffentlichen Sicherheit umgesetzt werden.

Umgestaltung und ungenütztes Potenzial – das fordern die NEOS

Spitzenkandidatin für die NEOS in der Landstraße ist Maria In der Maur-Koenne. Seit 2018 engagiert sie sich bei NEOS.

Maria In der Maur-Koenne ist Spitzenkandidatin für die NEOS Landstraße.
NEOS Wien

➤Landstraßer Hauptstraße: Hier bemängeln die NEOS das Geschäftssterben, als Grund dafür nennen sie das Fehlen eines Verkehrskonzeptes. Gelöst soll das Problem durch attraktivere Rahmenbedingungen für Unternehmer, Handel und Gastronomie werden. Auch Pop-Up-Lokale sollen hier ihre Geschäfte eröffnen. Leerstehende Geschäftslokale sollen so flexibel genutzt werden. Ebenfalls möchten die NEOS eine Begegnungszone am Rochusmarkt schaffen. Auch zusätzliche Sitzgelegenheiten sollen geschaffen werden. Ein ganzheitliches Verkehrskonzept inklusive Ausbau der Radwege solle etabliert werden.

➤Das Fasanviertel: Auch hier gibt es laut den NEOS nicht genug Geschäfte, weiters verwandle sich das Fasanviertel im Sommer in eine Hitzeinsel. Mit einer Überdachung der Schnellbahn und einer Begrünung des Fasanviertels wollen die NEOS die Aufenthaltsqualität verbessern. Ein Sonnensegel am Fasanplatz soll den Platz vor extremer Hitze schützen und Schatten zum Verweilen bieten. Eine Begrünung des oberen Fasanplatzes sowie der Fassaden sollen als zusätzliche Kühlungselemente dienen. Weiters solle die Barrierefreiheit verbessert werden.

➤Ungenütztes Potenzial: Die NEOS möchten hier moderne Grünräume schaffen, Aufenthaltsflächen sollen vom Fahrradverkehr entkoppelt werden. Besonders für sportliche Aktivitäten soll mehr Platz geschaffen werden, auch soll der Donaukanal ein Hotspot für soziale Events werden.

{title && {title} } red, {title && {title} } Akt. 08.04.2025, 11:29, 07.04.2025, 15:16
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