Österreich
Streit um Katze zwischen Nachbarn ging vor Gericht
So gar nicht ausstehen konnten sich zwei Nachbarn in der Nähe von Zwentendorf (Bez. Tulln), Leidtragende soll dabei eine Katze gewesen sein.
Dieser Nachbarschaftsstreit eskalierte völlig: Eine 58-Jährige und ein 34-Jähriger lebten in der Nähe von Zwentendorf Tür an Tür, konnten sich aber rein gar nicht leiden und stritten bei jeder Gelegenheit. Leidtragende soll dabei neben den anderen Nachbarn eine Katze gewesen sein. Der 34-Jährige zeigte die 58-Jährige an, weil diese seine Katze im März so fest getreten haben soll, dass diese einen Fangzahn verlor.
"Immer wenn sie die Katze am Gang gesehen hat, hat sie in die Hände geklatscht um sie zu verscheuchen. Als die Katze daran gewöhnt war, hat sie begonnen nach ihr zu treten. Einmal so fest, dass sie einen Zahn verlor", berichtet der 34-Jährige am Montag vor Gericht in St. Pölten.
Kläger in U-Haft
Ursprünglich war schon am 9. September verhandelt worden. Doch da konnte der 34-Jährige nicht erscheinen. Er sitzt nämlich wegen eines anderen Delikts in U-Haft, wurde am Montag nun in Handschellen vorgeführt. Die 58-Jährige betonte schon damals, dass sie die Katze nicht getreten habe.
Auch diesmal forderte sie vehement einen Freispruch für sich – fiel dabei dem Richter anfangs durchschnittlich alle zehn Sekunden ins Wort. Der ließ das Theater stoisch über sich ergehen und schaffte es schlussendlich doch, die Angeklagte zumindest vorübergehend zum Schweigen zu bringen. "Das ist gar nicht so einfach", gestand die Frau ihre Redseligkeit ein.
Den Freispruch gab es dann schließlich auch. Als einziger Zeuge war der Vermieter geladen. Der gab aber entgegen der Beschreibungen des 34-Jährigen an, dass er den Vorfall gar nicht gesehen, sondern man ihm nur davon erzählt habe. Der Katze fehlt ihr Fangzahn übrigens immer noch – die 210 Euro für den Tierarzt konnten bislang nicht aufgebracht werden. Wie genau sie ihn verloren hat, wird wohl für immer ein Rätsel bleiben.