Österreich

Streik in Deutschland sorgt auch bei uns für Reise-Chao

Heute wird in Deutschland im gesamten Verkehrssektor gestreikt – mit massiven Auswirkungen auch auf Österreich.

Jochen Dobnik
In Deutschland stehen wegen des Warnstreiks am Montag Züge, Busse und Flugzeuge still.
In Deutschland stehen wegen des Warnstreiks am Montag Züge, Busse und Flugzeuge still.
Moritz Frankenberg / dpa / picturedesk.com

In ganz Deutschland kommt der Verkehr mit Zügen, Bussen und Flugzeugen an diesem Montag weitgehend zum Erliegen. Um Mitternacht hat ein umfassender Warnstreik mehrerer Gewerkschaften begonnen. Auf der Schiene wird der Fernverkehr komplett und der Regionalverkehr größtenteils eingestellt. Bestreikt werden nahezu sämtliche deutsche Flughäfen, nicht aber der Berliner Airport. Wasserstraßen und Häfen sowie die Autobahngesellschaft sind ebenfalls betroffen. So wirkt sich der deutsche Megastreik auf Österreich aus.

Der öffentliche Verkehr in Deutschland steht am Montag still.
Der öffentliche Verkehr in Deutschland steht am Montag still.
Julian Rettig / dpa / picturedesk.com

Mit den Warnstreiks wollen die Gewerkschaft Verdi und die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) den Druck in ihren gegenwärtigen Tarifrunden erhöhen. Unter angespannten Vorzeichen treffen am Montag in Potsdam Verdi und der Beamtenbund dbb erneut auf die Kommunen und den Bund. Hier beginnt die dritte Verhandlungsrunde für 2,5 Millionen Beschäftigte. Beide Seiten sind noch weit voneinander entfernt, eine Einigung in den darauffolgenden Tagen ist aber nicht ausgeschlossen.

"Der Streik ist das letzte Mittel für uns"

Bei der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft EVG stehen weitere Verhandlungen mit den verschiedenen Bahnunternehmen ab Mitte der Woche an. Mit der Deutschen Bahn soll erst nach Ostern weiterverhandelt werden. "Der Streik ist das letzte Mittel für uns", sagte die Verhandlungsführerin der EVG, Cosima Ingenschay, den Partnerzeitungen der "Neuen Berliner Redaktionsgesellschaft". Deshalb hoffe die Gewerkschaft auf die zweite Verhandlungsrunde. "Aber wir schließen zum jetzigen Zeitpunkt nichts aus." Die Bahn nannte den Streik der EVG "völlig überzogen, grundlos und unnötig". Sie forderte die Gewerkschaft auf, "im Interesse der Mitarbeitenden und der Kunden unverzüglich an den Verhandlungstisch zurückzukehren."

Am Sonntag begann der Streik bereits am Flughafen München. Dort fand kein regulärer Passagierverkehr statt. Wegen einer Computerpanne mussten schon am Samstagabend rund 40 Flüge gestrichen werden.

Zahlreiche Flüge gecancelt

Auch der österreichische Flugverkehr ist vom Streik betroffen. Am Montag sind auf dem Flughafen in Wien-Schwechat zumindest 66 Flüge betroffen, der Grazer Flughafen streicht 16 Flüge. Flüge von und nach Deutschland, die von den Streiks betroffen sein können, gibt es außerdem in Salzburg, Innsbruck, Linz und Klagenfurt. Der Salzburg Airport dürfte zum Ausweichflughafen werden, manche Charter- und Linienflüge sollen über Salzburg umgeleitet werden.

Allen Reisenden wurde empfohlen, sich bei ihrer Airline oder ihrem Reiseveranstalter bezüglich ihrer Flugreise zu erkundigen.

Zugfahrten können bis zu 3 Stunden länger dauern

Der Streik hat auch Folgen für Zugverbindungen über das deutsche Eck. Ein Pendelverkehr im Zweistundentakt wird eingerichtet. Fahrten können bis zu drei Stunden länger dauern. Züge von und nach Deutschland werden kurzgeführt oder fallen aus.

Alle RJ- und RJX-Verbindungen, die planmäßig über das deutsche Eck fahren, enden und beginnen in Salzburg Hauptbahnhof bzw. Kufstein. Den Pendelverkehr gibt es zwischen Wörgl und Salzburg – mehr dazu in salzburg.ORF. at. Die ÖBB empfahlen, Reisen von, nach und über Deutschland zu verschieben.

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