Österreich

Strafe für Club nach verbotenem Karfreitags-Konzert

Nach einem Rock-Konzert im Kulturhof Villach droht den Club-Machern nun eine saftige Strafe von bis zu 7.260 Euro.

Christine Ziechert
Am 7. April ging im Kulturhof Villach ein Rock-Konzert über die Bühne (Symbolbild, r.)
Am 7. April ging im Kulturhof Villach ein Rock-Konzert über die Bühne (Symbolbild, r.)
Kulturhof Villach/iStock

Kärnten ist anders – zumindest, wenn es um das Veranstaltungsverbot am Karfreitag geht, das bis Karsamstag, 14 Uhr, gilt. Neben Konzerten sind in diesem Zeitraum etwa auch Sport-Events, wie Fußball-Spiele, verboten. Wer sich nicht an das Veranstaltungsverbot hält, dem drohen Strafen von bis zu 7.260 Euro.

Mit einer solchen muss nun der Kulturhof in Villach rechnen. Denn aus Protest gegen die "religiös begründete Ungleichbehandlung" ging am 7. April ein Konzert der deutschen Noise-Rockband "Dÿse" über die Bühne, berichtet die "Kleine Zeitung". Der Gig fand ohne Zwischenfälle im Beisein von Polizei und Vertretern des Magistrats statt, da der Kulturhof das Event im Vorfeld angekündigt hatte.

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    Denise Auer, IStock (Symbolbild, Fotomontage)
    "Wenn ein Strafbescheid kommt, werden wir ihn beeinspruchen. Wir haben keine Kriminaltat begangen und es war keine Gefahr in Verzug" – Kulturhof-Gründungsmitglied Martin Dueller

    "Wir haben keine Kriminaltat begangen und es war keine Gefahr in Verzug", erklärt Kulturhof-Gründungsmitglied Martin Dueller der "Kleinen Zeitung". Die Mitglieder des Vereins wollen erreichen, dass die entsprechende Passage im Veranstaltungsgesetz gestrichen wird. Das Verbot sei nicht zeitgerecht und schränke die Kunstfreiheit ein. Zudem sei der Karfreitag ja auch kein richtiger Feiertag. Und wer arbeiten kann, der soll auch feiern und tanzen können.

    Ein Strafbescheid ist bereits in Ausarbeitung: "Wenn ein Strafbescheid kommt, werden wir ihn beeinspruchen", meint Dueller zur "Kleinen Zeitung". Laut ihm waren rund 150 Personen beim Konzert anwesend, die Lautstärke sei wie an jedem anderen Tag des Jahres gewesen: "Wir wollten weder jemanden stören noch provozieren. Wenn wir das gewollt hätten, dann hätten wir uns mit E-Gitarre und Verstärker vor eine Kirche gestellt."

    An der Unterhaltung teilnehmen