Er machte im ganzen Land Schlagzeilen: Ein 48-Jähriger aus Steyr soll 15 Jahre lang in verschiedenen Bundesländern als Lehrer gearbeitet haben – und das mit einem gefälschten Diplomzeugnis. Jetzt ist fix: In nur wenigen Wochen steht der Fake-Lehrer vor Gericht.
Am 17. April muss sich der 48-Jährige am Linzer Landesgericht verantworten, wie die Staatsanwaltschaft auf "Heute"-Anfrage erklärt. "Der Abschlussbericht der Polizei ist jetzt da, auch der Strafantrag ist schon fertig", so Staatsanwältin Ulrike Breiteneder.
Die Anklage: Urkundenfälschung und Erschleichung eines Amtes. Denn: Wie berichtet hatte sich der Steyrer mit dem gefälschten Diplomzeugnis Anstellungen an verschiedenen Schulen in Oberösterreich, Niederösterreich und Wien verschafft. Im Falle einer Verurteilung drohen ihm bis zu zwei Jahre Haft.
Durch einen Zufall im August flog der Schwindel auf: Der Beschuldigte hatte seine Geldtasche verloren – ein gefälschter Polizei-Ausweis führte die Ermittler schließlich zum Zeugnis. Bei der Befragung zeigte sich der Mann laut Polizei schnell geständig.
Seit 2010 unterrichtete der Mann laut Polizei Deutsch- und Sport – zuletzt an einer Mittelschule in Steyr. Bei seinen Schülern soll er übrigens ziemlich beliebt gewesen sein. Das Problem: Schon fünf Jahre vorher wurde er vom Studium exmatrikuliert.
Das Fake-Diplom war wohl so gut gefälscht, dass den Bildungsdirektionen der Betrug nicht auffiel. Nach Bestätigung der Vorwürfe habe man das Dienstverhältnis sofort beendet.
Trotz allem will der 48-Jährige Lehrer bleiben – und zwar als Quereinsteiger. Er hofft wohl auf eine Diversion, das soll er im Zuge der Befragungen gesagt haben. Mit dieser Lösung gäbe keinen Schuldspruch und keinen Eintrag im Strafregister.