Politik
Spesen: Strache schiebt Bodyguard Schuld zu
Ex-FP-Chef Strache soll die FPÖ über Spesen sogar das Schulgeld für seine Kinder bezahlen haben lassen. Er selbst sieht die Schuld aber bei seinem Ex-Bodyguard, der ihn nun "falsch belaste".
Whirlpool-Reparaturen, private Einkäufe, Nachhilfe und Schulgeld für die Kinder: All diese Ausgaben privater Natur soll Strache laut ORF-Radio der FPÖ als Spesen verrechnet haben. Das legen auch Auszüge aus den Ermittlungsakten nahe, die „Heute" vorliegen. Darin beschreiben die Ermittler auch das mutmaßliche System Strache.
Sie vermuten, dass sich der Ex-FP-Chef für Rechnungen, die die Partei nicht als Spesen akzeptieren wollte, einfach andere Scheinrechnungen, etwa von mit ihm eng befreundeten Gastronomen, besorgte.
Strache weist via Facebook Posting jede Schuld von sich. Im Gegenteil: Er sieht sich als Opfer krimineller Machenschaften seines Ex-Leibwächters R. Der habe ihn „scheinbar seit Jahren bespitzelt". Jetzt würde er ihn "falsch belasten". Die Behörden müssten jetzt ermitteln, ob sich R., und nicht er selbst, über diese Spesen "unrechtmäßig bereichert habe". Dabei werde er sie unterstützen, so Strache.
Strache bald im Gemeinderat
"Bin weg – bin schon wieder da", könnte es selbst bei Parteiausschluss bald für Ex-FP-Chef Strache heißen. Grund: Er hat bei der Wiener Wahl 2015 auf der Landesliste und in vier Bezirken (10., 11., 21., 22.) auf Platz eins kandidiert. Verzichtet ein Abgeordneter aus einem dieser Bezirke oder einer, der es über die Landesliste in den Gemeinderat geschafft hat, auf sein Mandat, rückt Strache automatisch nach.
Sein Gehalt dann: rund 6.650 € brutto pro Monat. Kandidaten dafür gäbe es: So sitzt etwa Karl Baron auf einem Donaustädter Mandat. Er hat sich als bisher Einziger für Straches Comeback starkgemacht. Über die Landesliste wiederum hat Strache-Biograf Martin Hobek ein Mandat erhalten. Zieht Strache tatsächlich als "wilder Abgeordneter" ein, wäre die "wilde Familie" (Philippa sitzt parteilos im Nationalrat, Anm.) komplett.