Österreich
Überfall und verdächtiger Brief lassen Stiwoll zitte...
Vom Stiwoll-Killer fehlt seit über einem halben Jahr jede Spur. In der Oststeiermark brodelt aber nach wie vor – und allen voran wegen eines aktuellen Vorfalls – die Gerüchteküche.
Wie die "Kleine Zeitung" berichtet, hat ein Unternehmer aus der Südoststeiermark bereits Anfang des Jahres einen anonymen Brief erhalten, in dem geschrieben stand: "Ich lebe und ich werde dich holen". Aufgegeben wurde die Sendung in Fürstenfeld, unterschrieben mit dem Namen Friedrich Felzmann.
Der Adressat soll offenbar länger im Clinch mit dem mutmaßlichen Doppelmörder gelegen sein. Deshalb stünde sein Name laut dem Bericht auch auf der Gefährderliste der Polizei.
Das alles wird bekannt, nachdem eine 31-Jährige Frau am Montag in einem Ort in der Südoststeiermark beim Joggen von einem Mopedfahrer überfallen wurde. Was der eine Fall mit dem anderen zu tun hat? Die junge Frau ist die Tochter des "gefährdeten Unternehmers".
Erinnerungen kommen hoch
Klar, dass angesichts dessen in Stiwoll und Umgebung wieder ordentlich gemunkelt wird. Zwar ist mittlerweile schon längst erwiesen, dass es sich bei dem anonymen Schreiben von Jahresbeginn nicht um eine Botschaft von Felzmann handelt – die Handschrift sei eine andere, die Polizei vermutet einen Trittbrettfahrer. Nichtsdestotrotz kommen die Erinnerungen bei der Bevölkerung nun wieder hoch.
Fahndung nach Friedrich Felzmann:
Friedrich Felzmann (67) steht im dringenden Tatverdacht, am 29.10.2017 in Stiwoll Steiermark, zwei Personen durch Schüsse aus einem Gewehr getötet und eine Person durch Schüsse schwer verletzt zu haben. Er flüchtete unmittelbar nach der Tat mit seinem Fahrzeug in ein nahegelegenes Waldgebiet, stellte dort das Fahrzeug ab und setzte sein Flucht zu Fuß fort. Wo sich Felzmann derzeit aufhält, ist nicht bekannt.
Felzmann könnte bewaffnet sein.
Dass die Ermittler auch mehr als ein halbes Jahr nach der Bluttat in Stiwoll nicht wirklich weiter sind und nach wie vor im Dunkeln tappen, was den Aufenthaltsort von Friedrich Felzmann betrifft (sofern er noch lebt), macht die Bedenken nur noch nachvollziehbarer und einen schlechten Scherz wie jenen mit dem angeblichen Schreiben des Doppelkillers nur pietätloser.
Zusammenhang zwischen Überfall und Bluttat?
Die Polizei sucht nach dem anonymen Briefschreiber und nach etwaigen Zusammenhängen zwischen der Stiwoll-Bluttat und dem Überfall auf die 31-jährige Joggerin, der übrigens dank ihrem Hund nichts passiert ist: Ein Mopedlenker blieb an ihrer Seite stehen, sprach sie an und schlug ihr plötzlich mit dem Helm auf den Kopf. Anschließend versuchte er die Frau ins Gebüsch zu zerren. Die Beamten vermuten, dass er die Steirern vergewaltigen wollte. Ihr Hund vertrieb den Kerl aber glücklicherweise noch rechtzeitig.
Die 31-Jährige konnte den Angreifer auf einem Foto bereits identifizieren. Es soll sich dabei um einen 16-jährigen Lehrling handelt. Dieser streitet die Tat allerdings ab, er wird von der Polizei vernommen. Die Beamten sprechen laut "Kleine Zeitung" von einigen Ungereimtheiten, die noch geklärt werden müssten.
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