Niederösterreich
Stiefvater über toten Soldat (20): "Er war wunderbar"
Der Tod eines 20-Jährigen in der Flugfeldkaserne macht betroffen: Der Stiefvater des Niederösterreichers beschreibt ihn als harmoniebedürftig.
Der Schock in einer kleinen Gemeinde im südlichen Niederösterreich sitzt nach dem Todesdrama in der Flugfeldkaserne Wiener Neustadt am Dreikönigstag immer noch tief. Der Bürgermeister und viele Bewohner, die den 20-jährigen Hobbysportler und Businessschool-Absolventen kannten, können sich den mutmaßlichen Ausraster des Wachsoldaten überhaupt nicht erklären.
In der "ORF"-Sendung "Thema" sprach der Stiefvater des 20-Jährigen aus der Bucklingen Welt über seinen "wunderbaren" Stiefsohn: "Er hat mir gegenüber nie nur ein böses Wort geäußert, geschweige denn eine Diskussion oder gar einen Streit angefacht."
"Er mochte keine Disharmonie"
Der Unternehmer beschrieb seinen Stiefsohn als höflich und zuvorkommend: "Er mochte keine Disharmonie. Er ging Streit stets aus dem Weg", erklärte der Stiefvater.
Für den Stiefvater ist jedenfalls klar: Der verpflichtende Militärdienst habe einer Familie einen jungen Mann genommen.
Laut derzeitigem Ermittlungsstand soll es am Morgen des Dreikönigstages im Wachlokal der Flugfeldkaserne Wiener Neustadt zum Streit zwischen dem 20-Jährigen und drei Wachekollegen gekommen sein. Der 20-Jährige soll das Trio per Sturmgewehr bedroht haben, der Offizier vom Tag ging schlichtend dazwischen.
Einige, offene Fragen
Doch der junge Soldat soll mit dem stählernem Gewehrlauf prompt auf den Vizeleutnant eingeschlagen haben. Im Gerangel soll der 54-jährige Unteroffizier seine Glock gezogen haben - drei Schüsse wurden zumindest abgefeuert. Ein Projektil durchschlug die Lunge des 20-Jährigen, er war sofort tot - mehr dazu hier.
Nun sind Staatsanwaltschaft, Gutachter und Polizei am Zug: Ein Schussgutachten sowie ein toxikologische Gutachen sollen offene Fragen klären. Denn es ist unklar, wie viele Schüsse in Summe gefallen sind und ob Alkohol oder Drogen im Spiel waren.
Gegen den 54-jährigen Unteroffizier wurden bis dato noch keine disziplinären Maßnahmen gesetzt, er ist nach kurzzeitiger Festnahme auf freiem Fuß (es gilt die Unschuldsvermutung).
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