Österreich

Steuer-Nepp: Landwirt verzichtet auf Alk-Export

Heute Redaktion
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Markus Wurzer mit Niki Scherak von den Neos
Markus Wurzer mit Niki Scherak von den Neos
Bild: privat

Weil die Steuer auf Alkohol immer nach der Gesetzesgrundlage jenes Landes berechnet, in dem er getrunken wird, verzichtet Markus Wurzer auf den Verkauf ins Ausland.

Erst war Markus Wurzer (32) aus Wieselburg (Bezirk Scheibbs) Bier-Exporteur, gab seine Firma aber auf, weil er für jede einzelne Flasche, die er ins Ausland versandte, mehrere Seiten an Formularen ausfüllen musste. Denn: Die Biersteuer wird auf Gesetzesgrundlage jenes Landes berechnet, in dem das Getränk konsumiert wird. Und die Sätze sind in jedem Staat unterschiedlich. "Es war einfach vom bürokratischen Aufwand her nicht möglich, ins EU-Ausland zu verkaufen", so Wurzer.

Anderes Geschäft, selbe Probleme

Jetzt arbeitet er im Familienbetrieb als Kürbisbauer auf "Wurzer's Erdbeeren- und Kürbishof". Die Landwirte sind weit über die österreichischen Grenzen für ihre selbstgebrannten Erdbeer- und Kürbisschnäpse bekannt. Bis zu 50 Busgruppen aus dem Ausland pilgern jährlich zu deren Bauernhof, um die Produkte zu verkosten und beim Schaukochen zuzusehen. "Viele nehmen sich unsere Erzeugnisse mit. Wenn sie dann nachbestellen wollen, wird's aber oft schwierig", erzählt Markus Wurzer im Gespräch mit "Heute".

Denn: Der Bürokratie-Dschungel in Europa verfolgt ihn bis heute. Selbiges wie mit der Biersteuer gilt nämlich auch für jeglichen anderen Alkohol. Also beschloss er, auf den Versand seines Kürbis- und Erdbeerschnapses ins Ausland komplett zu verzichten. „Dann muss ich den Kunden erklären, dass ich ihnen sehr gerne ein Glas Marmelade schicke, der Schnaps aber nicht geht", ärgert er sich.

Scherak: "Behinderung für Unternehmer"

Nö. Spitzenkandidat der Neos, Niki Scherak dazu: „Das sind absurde, bürokratische Hürden. Weg mit diesen Bagatellsteuern! Und wenn man sie nicht abschaffen kann, dann soll man sie zumindest EU-weit harmonisieren. Unternehmer werden so nur gehindert, ihren Geschäften nachzugehen."