Österreich
Steirer quälte Schäferhund mit Stachelhalsband
Weil ihn sein Hund gebissen hatte, rief ein Grazer die Tierrettung. Vor Ort stellte sich heraus, dass der Schäfer Verletzungen am Hals hatte.
In Graz ist nun ein möglicher Fall von Tierquälerei aufgeflogen: Wie der Aktive Tierschutz Austria in einer Aussendung berichtet, befreite die Tierrettung nun einen Schäferhund mit - teils auch älteren - Verletzungen von einem sogenannten Korallenhalsband – ein Stachelhalsband, das in Österreich verboten ist.
Das Herrl des sechs Jahre alten Vierbeiners hatte am vergangenen Wochenende selbst bei der Tierrettung angerufen. Er teilte den Tierschützern mit, dass er gerade am Weg ins Krankenhaus sei, sein Hund ihn bei der Fütterung gebissen hätte und man den Schäfer nun abholen soll. Der Hund würde außerdem seit etwa drei Wochen Änderungen in seinem Wesen und Verhalten an den Tag legen, so der Besitzer.
Schäferhund verhielt sich aggressiv
Die Tierrettung fuhr zu der Wohnung und traf dort auf die Lebensgefährtin des Mannes. Sie traute sich selbst nicht an den Schäfer heran, weil sich dieser aggressiv verhielt. Den ehrenamtlich tätigen Rettungsfahrern gelang es schließlich, den Hund zu sichern und ins Tierheim Arche Noah zu bringen. Schon bei der Fahrt stellten sie fest, dass der Vierbeiner ein Korallenhalsband mit Stacheln an der Innenseite trug. Diese stellen sich bei Zug auf und ziehen sich zusammen.
Bei der tierärztlichen Untersuchung stellte sich dann heraus, dass der Schäfer im Halsbereich knötchenartige Verhärtungen aufwies, die teilweise frisch und blutig waren. Der Tierarzte fand aber auch verkrustete Wunden mit stark dunkler Pigmentveränderung, die auf alte und somit chronische Verletzungen hinweisen. Die Abstände der Verletzungen sind laut Aktivem Tierschutz Austria eindeutig auf das Korallenhalsband zurückzuführen.
„"Korallenhalsbänder sind in Österreich verboten, weil sie einem Tier ungerechtfertigt Schmerzen, Leiden und Schäden zufügen oder es in schwere Angst versetzen" - Aktiver Tierschutz Austria“
Stachel- oder auch Korallenhalsbänder werden ebenso wie elektrisierende Bänder immer wieder von Hundehaltern als "Erziehungshilfsmittel" verwendet, sind aber in Österreich laut Tierschutzgesetz verboten, "weil sie einem Tier ungerechtfertigt Schmerzen, Leiden und Schäden zufügen oder es in schwere Angst versetzen", erklärte der Aktive Tierschutz.
In der Arche Noah werden immer wieder auch ausgesetzte Hunde aufgenommen: So kümmern sich die Tierschützer derzeit um fünf kleine Hundebabys, die ihrem Schicksal überlassen und zum Glück gerade noch rechtzeitig von Passanten gefunden wurden. Die süßen Fellknäuel – drei Weibchen und zwei Rüden – werden in etwa vier Wochen vergeben.