Welt
Steht Vapiano vor dem Aus?
Basta mit Pasta? Seit dem Börsengang vor zwei Jahren hat die Vapiano-Aktie mehr als 80 Prozent ihres Wertes eingebüßt. Jetzt schmeißt der Chef hin.
Hohe Verluste, ein plötzlicher Chefwechsel und eine zu rasche Expansion – die kriselnde Pasta-Kette Vapiano hat in letzter Zeit viel Kritik von allen Seiten einstecken müssen. Zur Hauptversammlung am Mittwoch am Köln (Deutschland) mussten sich der nach einem Jahr bereits scheidende Vapiano-Chef Cornelius Everke und seine designierte Nachfolgerin (zumindest bis April 2020), die Britin Vanessa Hall, jetzt den verärgerten Kleinaktionären stellen. Schließlich notiert die vor zwei Jahren noch zu 23 Euro gehandelte Aktie derzeit bei rund 4 Euro ("Heute.at" hat berichtet). Ist also bald "basta mit Pasta"?
Derzeit sieht es (noch) nicht danach aus. Wie der "Spiegel" berichtet, glaubt Vapiano-Großaktionär und Wella-Erbe Hans-Joachim Sander trotz hoher Schulden weiterhin an ein langfristiges Engagement bei der Gastronomiekette. Sogar eine neuerliche Kapitalerhöhung in Höhe von 13 Millionen Euro steht im Raum.
17 Vapiano-Restaurants in Österreich
"Vapianos Erfolg hängt nun am Restrukturierungsprozess", so Sander im "Spiegel". Man wolle künftig stärker auf Franchisenehmer setzen, die Expansion verlangsamen, defizitäre Läden schließen, die Wartezeiten durch eine schlankere Speisekarte verkürzen, heißt es aus Aktionärskreisen.
Derzeit hat Vapiano weltweit 234 Restaurants, davon 17 in Österreich – seit Jahresbeginn kamen acht neue dazu, fünf wurden aufgegeben. 2018 hatte Vapiano einen Verlust von 101 Millionen Euro eingefahren bei 372 Millionen Euro Umsatz.
(jd)