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Stehlen Russen schwedische Radarfallen für Drohnen?
Seit Sommer sind 150 Radarfallen in Schweden gestohlen worden. Die Polizei steht vor einem Rätsel. Jetzt gibt es eine Theorie, wer dahinter steckt.
Im August verschwanden innerhalb von acht Nächten 70 Radarfallen im Raum Stockholm und Uppsala. Im September hörten die Diebstähle auf, doch im Oktober wurden weitere 80 Stück entwendet. Eine einzige Radarfalle kostet 250.000 Kronen, also umgerechnet etwa 23.000 Euro. Der Gesamtschaden beträgt somit fast 3,5 Millionen Euro.
Es komme zwar immer wieder vor, dass verärgerte Autofahrer nach einer erhaltenen Strafe ein Gerät zerstören, aber einen Diebstahl in so großem Ausmaß hat es noch nie gegeben, sagt die Polizei. Die Täter brechen die Radarfallen auf und stehlen die darin verbauten Kameras.
Die Polizei tappt im Dunkeln doch nun behauptet Lars Wilderang, Autor eines schwedischen Militärblogs, dass Russland dahinter stehen könnte. Denn ein Video des ukrainischen Verteidigungsministeriums auf Twitter zeigt, wie ein Soldat eine russische "Orlan"-Drohne zerlegt und deren Einzelteile präsentiert.
Nikon oder Canon?
In der Drohne ist eine Canon-Kamera verbaut, ähnlich denen in den schwedischen Radarfallen. Durch die westlichen Sanktionen kann Russland derzeit keine westliche Technologie einkaufen. Also müssen Geräte und Ersatzteile auf andere Weise besorgt werden.
Schwedens Radarfallen benutzen allerdings Nikon-Kameras, die auf eine Distanz von 15 Metern eingestellt sind. Deswegen gibt es auch Zweifel an Wilderangs Theorie. "Es ist laut unserem Lieferanten nicht möglich, die Distanz einzustellen. Zumindest nicht auf einfache Weise", sagt Eva Lundberg, zuständig für das Radarfallen-Netz im schwedischen Verkehrsamt.