Zum Schutz vor Herzinfarkt und Schlaganfall empfehlen Ärzte eine Vielzahl von Maßnahmen. Was dabei wie wirksam ist, erklärt Netdoktor-Experte Dr. Reinhold Glehr. Motto: Wenn schon vorsorgen, dann effizient.
. Was dabei wie wirksam ist, erklärt Netdoktor-Experte Dr. Reinhold Glehr. Motto: Wenn schon vorsorgen, dann effizient.
Natürlich geht es beim Vorbeugen immer um Wahrscheinlichkeiten. Selbst der entspannteste Ausdauersportler kann einen Infarkt bekommen und auch ein übergewichtiger Raucher uralt werden. „Dass die Verwandlung zum Nichtraucher das Herzinfarktrisiko aber auf ein Drittel reduziert, ist schon ein beeindruckender Effekt“, so Glehr.
Stress vermeiden
Ähnlich deutlich profitiert, wer für normale Blutfettwerte sorgt, sei es nun durch mehr Bewegung oder Medikamente. Neben Stressvermeidung, mit der sich das Risiko um den Faktor 2,7 senken lässt, trägt vor allem die frühe Behandlung von Erkrankungen wie Vorhofflimmern, Diabetes und Bluthochdruck sowie die Reduktion von Übergewicht zum Schutz vor Herzinfarkt und Schlaganfall bei.
Mehr Obst und Gemüse (Faktor 0,7), Maßhalten beim Alkoholkonsum (0,91) und regelmäßige Bewegung (0,86) wirken sich ebenfalls positiv aus. Glehr: „Die WHO empfiehlt mindestens 150 Minuten moderate körperliche Aktivität pro Woche, bei intensiverem Training die Hälfte.“.
Die FAST-Kriterien
"Bei Schlaganfall ist der Faktor Zeit für die Einleitung der Therapie wesentlich, um bleibende Schäden zu verhindern und Leben zu retten“, betont Herz-Spezialist Prof. Thomas Sycha. Im englischsprachigen Raum hat sich der FAST-Test zum raschen (fast = schnell) Erkennen eines Schlaganfalls etabliert:
F (Face = Gesicht): Bitten Sie den Betroffen zu lächeln. Bei einer Lähmung wird das Gesicht einseitig verzogen.
A (Arm = Arm): Der betroffene Arm kann schwer oder gar nicht gehoben, Hände und Finger können nicht mehr bewegt werden.
S (Speech = Sprache): Bei einer Lähmung klingt die Sprache verwaschen. Die Beeinträchtigung kann sogar bis zum Sprachverlust gehen.
T (Time = Zeit): Rettende Maßnahmen sollten jetzt sofort eingeleitet werden – idealerweise in einer dafür spezialisierten neurologischen Abteilung – einer so genannten Stroke Unit (Stroke = Schlaganfall).