Fashion and Beauty

Statt spenden: "Victoria's Secret" zerschneidet Ware

Eine Shop-Mitarbeiterin des Wäschelabels ist verpflichtet, unbeliebte Artikel zu zerstören und zu entsorgen. Warum werden die Sachen nicht gespendet?

Sabine Primes
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Bekannt wurde die Marke vor allem durch die berühmte "Victoria's Secret Fashion Show".
Bekannt wurde die Marke vor allem durch die berühmte "Victoria's Secret Fashion Show".
Getty Images

Wir leben in einer Zeit der Fast Fashion: Heute kaufen, sechs Monate später wird's entsorgt, weil es doch nicht gefällt oder passt. Stattdessen wir ein neues Teil angeschafft. Mode ist heute schnelllebig und hat keinen Bestand mehr – leider. Die Wegwerfgesellschaft zeigt sich hier in vollen Zügen und globale Modeketten feuern diesen Kreislauf zusätzlich an.

Die Atacama-Wüste in Chile ist der größte Altkleider-Friedhof der Welt. Jeans, Tops und Jacken liegen massenhaft in dieser Wüste – vieles davon ist Neuware. Das ist nicht nur ein absoluter Tiefpunkt unserer Konsumgesellschaft, sondern vor Ort ein ernstes Umweltproblem.

In der Vergangenheit wurde immer wieder berichtet, dass Amazon und H&M Retouren vernichten - auch, wenn die Artikel neu und unbeschädigt sind. Diesen absurden Irrsinn macht auch das Unterwäschelabel "Victoria's Secret", wie Shop-Angestellte Sarah Martin auf ihrem Tik Tok-Account zeigt. 

Abgesehen davon, dass die Wäsche dieser Marke seinen Preis hat – man denke an die effektheischende Vermarktung mit den schönsten Models der Welt auf der "Victoria's Secret Fashion Show" – verfolgt das Unternehmen anscheinend keinerlei umweltfreundlichen oder sozialen Gedanken in seiner Unternehmensphilosophie. Denn anstatt unverkaufte Artikel oder Ladenhüter an soziale Einrichtungen zu spenden, sind die Mitarbeiter in den Shops dazu angehalten, diese zu vernichten – so auch Sarah.

Das Posting löste – verständlicherweise – Irritation und Unverständnis bei anderen Usern aus. Die häufigste Frage: "Wieso werden die Sachen nicht gespendet?" In einem zweiten Posting geht Sarah darauf ein.

"Ich habe keinerlei Einfluss auf die Unternehmenspolitik, aber hätte ich, würde ich die Artikel an ein Frauenhaus spenden", sagt Sarah. Ich stimme mit dieser Politik nicht hundertprozentig überein, bin aber verpflichtet, mich daran zu halten, um meinen Job zu behalten." 

Warum werden die Sachen zerschnitten, bevor sie im Müll landen? Man könnte sie doch einfach so entsorgen. "Damit niemand sie aus dem Müll fischen und dann umsonst bekommt. So versucht die Firma ihr "High End"-Prestige zu behalten", so ein User.