Mehr als 18.000 Euro

Statt 5-mal: Firma soll 100-mal ORF-Abgabe zahlen

Die Neuregelung könnte eine steirische Reinigungsfirma teuer kommen: Sie muss für jeden Standort die ORF-Haushaltsabgabe abliefern.

Newsdesk Heute
Statt 5-mal: Firma soll 100-mal ORF-Abgabe zahlen
Die neue ORF-Gebühr sorgt politisch weiter für Wirbel.
EVA MANHART / APA / picturedesk.com

Seit 1. Jänner gilt statt der alten GIS die neue ORF-Haushaltsabgabe. Doch das neue Gesetz treibt seltsame Blüten, wie das Beispiel eines steirischen Reinigungsunternehmens zeigt: Die Firma soll überall dort, wo sie kommunalsteuerpflichtig ist, Haushaltsabgabe zahlen. Doch das Unternehmen ist in etwa 170 Gemeinden tätig...

Ratlosigkeit bei Firmenchef

Bisher hatte das Unternehmen für fünf Standorte GIS-Gebühr bezahlt. Doch jetzt gilt eine neue Regelung: "Als Reinigungsunternehmen sind wir kommunalsteuerpflichtig, wo wir arbeiten. In unserem Fall sind unsere Mitarbeiter in etwa 170 Gemeinden tätig. Das bedeutet, dass wir in Zukunft nicht mehr fünf Mal, sondern 100 Mal ORF-Gebühr zahlen müssen. Der ORF-Beitrag wurde ja mit 100 Mal gedeckelt, sonst müssten wir sogar 170 Mal zahlen", so Firmenchef Thomas Schiefer zur "Kleinen Zeitung".

1.530 Euro pro Monat

Schiefer hat den Sachverhalt von Kammer, Steuerberater und Anwalt prüfen lassen. Ergebnis: Alle sind der Meinung, dass für ihn nun 100 Mal die ORF-Abgabe fällig wird. 1.530 Euro im Monat oder 18.360 Euro pro Jahr!

Auch andere Branchen betroffen?

Laut Schiefer könnten von der neuen ORF-Haushaltsabgabe auch andere Branchen betroffen sein, etwa Bauunternehmen, die in einer Gemeinde länger als sechs Monate eine Baustelle betreiben und daher kommunalsteuerpflichtig sind. Er selbst muss jetzt warten, bis die OBS (ORF-Beitragsservice) seine Abgabe berechnet hat. Planungssicherheit hat er keine, aber er geht vom Höchstbetrag aus - eben 18.360 Euro.

red
Akt.
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