Österreich-News

Autofahrer aufpassen! Hitze macht Straßen gefährlicher

Sengende Hitze bringt uns nicht nur ins Schwitzen: Sie lässt sogar die Zahlen der Verkehrsunfälle steigen. Das zeigen Zahlen der Statistik Austria.

Nikolaus Pichler
Teilen
Die Hitze lässt sogar die Zahl der Verkehrsunfälle ansteigen. 
Die Hitze lässt sogar die Zahl der Verkehrsunfälle ansteigen. 
Tobias Steinmaurer / picturedesk.com

"Bei einer Tageshöchsttemperatur von 30 Grad Celsius oder darüber steigt die Unachtsamkeit und es ereignen sich 25 Prozent mehr Unfälle mit Personenschaden im Vergleich zu weniger heißen Tagen", erklärt Statistik-Austria-Generaldirektor Tobias Thomas. Thomas und seine Kollegen legten am Montag eine neue Auswertung gemeinsam mit der Zentralanstalt für Meteorologie vor. Dieser zufolge wirkt sich die Hitze sogar auf die Zahl der Verkehrsunfälle aus!

Im Jahr 2021 ereigneten sich 32.774 Straßenverkehrsunfälle in Österreich, bei denen 41.251 Personen verletzt oder getötet wurden. Pro Tag waren das durchschnittlich 90 Unfälle mit 113 verunglückten Personen. In den wärmeren Monaten, von Mai bis September 2021,wurden im Schnitt 123 Unfälle pro Tag gemeldet, wobei deutliche Unterschiede zwischen einem Hitzetag und einem Nicht-Hitzetag festgestellt wurden. So ereigneten sich an einem Hitzetag mit 30 oder mehr Grad Celsius im Durchschnitt 150 Unfälle, an einem weniger heißen Tag 120, das entspricht einer Zunahme von 25 Prozent. 

Das ist Stadt mit meisten Hitzetagen

Die meisten Hitzetage unter den Landeshauptstädten verzeichneten 2021 laut ZAMG Wien, Eisenstadt und Graz (je 24), gefolgt von Klagenfurt (23), St. Pölten (20) und Innsbruck (19). In allen Bundesländern wurden Anstiege der Unfallzahlen an Hitzetagen erfasst.

Besonders groß war die Zunahme (+94 Prozent) in Vorarlberg von sechs Unfällen an Nicht-Hitzetagen auf zwölf Unfälle an Hitzetagen. Weitere deutliche Steigerungen wurden im Burgenland (+38 Prozent), Tirol (+37 Prozent) und Salzburg (+32 Prozent) verzeichnet. Um ein Fünftel mehr Unfälle passierten in Niederösterreich, Oberösterreich (je +20 Prozent) und Kärnten (+19 Prozent). 

Die Grafik zeigt die Zunahme der Unfälle aufgrund von Hitze in den Bundesländern. 
Die Grafik zeigt die Zunahme der Unfälle aufgrund von Hitze in den Bundesländern. 
APA-Grafik / picturedesk.com

Auch Hauptunfallursache stieg an

Nicht nur die Anzahl an Unfällen änderte sich an Hitzetagen, sondern auch die Hauptunfallursache "Unachtsamkeit/Ablenkung" stieg stark an: Während an einem Nicht-Hitzetag von Mai bis September 2021 im Durchschnitt 39 Unfälle pro Tag in Österreich auf diese Unfallursache zurückgeführt wurden, lagen die Unfallzahlen mit 54 an Hitzetagen deutlich höher (+36 Prozent). Die höchsten Steigerungsraten der Unfallursache Unachtsamkeit/Ablenkung wurden in Vorarlberg (+115 Prozent), Tirol (+44 Prozent) und Salzburg (+42 Prozent) registriert, wobei ein Plus in allen Bundesländern verzeichnet wurde.

Die Zunahme von Unfällen aufgrund dieser Unfallursache war nicht ausschließlich auf die generell höhere Unfallzahl an Hitzetagen zurückzuführen, da auch der relative Anteil von Unachtsamkeit/Ablenkung an allen Unfallursachen an Hitzetagen anstieg. So wurden beispielweise in Niederösterreich an Nicht-Hitzetagen 35 % aller Unfälle aufgrund Unachtsamkeit/Ablenkung gemeldet. Dieser Anteil erhöhte sich an den Hitzetagen auf 39.

Experte erklärt Hitze-Unfälle

Umweltmediziner Hans-Peter Hutter erklärte gegenüber dem ORF: "Es wird von vielen nach wie vor unterschätzt, wie Hitzestress auf unseren Körper, auf unsere geistige Leistungsfähigkeit und letztendlich auch auf unsere emotionale Seite wirkt." Mit zunehmender Länge und höheren Maximaltemperaturen einer Hitzewelle stiegen auch die Auswirkungen, so Hutter weiter. Die Folgen seien Gereiztheit, steigende Aggressionsbereitschaft (etwa bei Auseinandersetzungen im Straßenverkehr), aber auch Ängste und depressive Verstimmungen.

1/13
Gehe zur Galerie
    <strong>Dienstag, 28. Juni:&nbsp;</strong>Am Dienstag halten sich an der Alpennordseite einige Wolken und aus der Nacht heraus gehen v.a. von der Wachau bis ins Wiener Becken noch kräftige Schauer nieder. Tagsüber lockert es überall etwas auf, am Nachmittag steigt die <strong>Gewitterneigung </strong>ausgehend vom westlichen Bergland erneut rasch an, örtlich können die Gewitter auch kräftig ausfallen. Meist trocken bleibt es von Unterkärnten bis ins östliche Flachland. Bei mäßigem Ost- bis Südostwind steigen die Temperaturen auf <strong>21 bis 32 Grad.</strong>
    Dienstag, 28. Juni: Am Dienstag halten sich an der Alpennordseite einige Wolken und aus der Nacht heraus gehen v.a. von der Wachau bis ins Wiener Becken noch kräftige Schauer nieder. Tagsüber lockert es überall etwas auf, am Nachmittag steigt die Gewitterneigung ausgehend vom westlichen Bergland erneut rasch an, örtlich können die Gewitter auch kräftig ausfallen. Meist trocken bleibt es von Unterkärnten bis ins östliche Flachland. Bei mäßigem Ost- bis Südostwind steigen die Temperaturen auf 21 bis 32 Grad.
    wetter.tv

    Macht dir die Hitze auch besonders zu schaffen? Oder bist du ihr besonders einfallsreich entkommen? Dann schick uns deine lustigsten und "heißesten" Fotos und Videos vom Schwimmbad, Büro oder anderen Orten einfach über Whatsapp unter der Telefonnummer 0670 400 400 4 oder unter [email protected].

    1/50
    Gehe zur Galerie
      <strong>21.11.2024: Für 4,90 Euro völlig ungenießbares Schulessen serviert</strong>. Die Debatte um Mittagessen und Jause in heimischen Schulen und Kindergärten kocht hoch. <a data-li-document-ref="120073491" href="https://www.heute.at/s/fuer-490-euro-voellig-ungeniessbares-schulessen-serviert-120073491">"Es schmeckt nicht", ärgert sich nicht nur Wienerin Daniela D.</a>
      21.11.2024: Für 4,90 Euro völlig ungenießbares Schulessen serviert. Die Debatte um Mittagessen und Jause in heimischen Schulen und Kindergärten kocht hoch. "Es schmeckt nicht", ärgert sich nicht nur Wienerin Daniela D.
      privat, iStock