Niederösterreich
Start der Biker-Saison! Bei Unfall Helm ab oder nicht?
Mit dem Osterwochende ging auch wieder die Biker-Saison in NÖ und Restösterreich so richtig los - Unfälle häufen sich, so handelt man richtig.
Gerade das Osterwochenende nehmen viele Biker zum Anlass, mit ihrem Zweirad in die neue Saison zu starten. Auch für Niederösterreichs Rettungskräfte bedeutet dies wieder gehäufte Motorradstürze als Alarmierungsgrund. Denn laut VCÖ ist das Risiko eines tödlichen Unfalles mit dem Motorrad 26 Mal so hoch als mit dem Auto. Alleine seit 2015 starben weit über 100 Biker auf NÖs Straßen, im März erst ein Biker (58) in OÖ.
Profi über Erste Hilfe
Ein Sanitäter und Erste Hilfe-Trainer aus Niederösterreich erklärt gegenüber "Heute", worauf man im Falle eines Unfalles achten und wie man sich bestmöglich in Sachen "Erster Hilfe" verhalten sollte. "Zunächst sei es total wichtig, die Unfallstelle abzusichern, um weitere Unfälle und gefährliche Situationen für sich und andere Verkehrsteilnehmer zu verhindern.
So schwer es naturgemäß einem auch fällt, selbst einen möglichst kühlen Kopf zu bewahren, das sei dabei ganz wichtig." Das gelinge vielleicht besser, wenn man zweimal tief durchatmet, bevor man erste Maßnahmen setzt. Grundsätzlich sei es außerdem ratsam, so schnell wie möglich den Notruf 144 zu wählen, da dem Ersthelfer auch während des Notrufgesprächs wertvolle Tipps gegeben werden. Außerdem könne so die Rettungskette entsprechend rasch in Gang gesetzt werden.
Helm auf jeden Fall abnehmen
Wenn der verunfallte Biker nicht auf Ansprache reagiert, müsse in jedem Fall der Helm abgenommen werden, um die Atmung überprüfen zu können. "Dabei sollte der Kopf der bewusstlosen Person gerade gerichtet und mit den Knien fixiert werden." Eine Brille sei gegebenenfalls abzunehmen. "Nachdem man Visier und Kinnriemen bzw. Verschluss geöffnet hat, ergreift man am besten den Helm seitlich, zieht ihn auseinander und kippt ihn etwas nach hinten. Wenn die Nasenspitze zu sehen ist, kann der Helm langsam vom Kopf gezogen werden."
Atmet die bewusstlose Person, so sollte man sie dann auf die Seite, auch "stabile Seitenlage" genannt, drehen. "Atmet die Person hingegen nicht normal, muss sofort mit der Herzdruckmassage begonnen werden", so der Sanitäter weiters. Diese funktioniere, indem man beide Hände übereinanderlegt und kräftig und schnell, etwa 100 Mal pro Minute, in der Mitte des Brustkorbs drückt, und zwar so lange, bis Hilfe eintrifft und die Maßnahmen von Rettungskräften fortgeführt werden.