Spiele-Test

"Starship Troopers: Extermination" – Böse Bug-Ballerei

Eine Portion "Helldivers II" und "Warhammer 40,000: Space Marine II" sowie ein legendäres Franchise: Fertig ist "Starship Troopers: Extermination".

Rene Findenig
"Starship Troopers: Extermination" – Böse Bug-Ballerei
"Starship Troopers: Extermination" bietet ein intensives Koop-Erlebnis, in dem Spieler gemeinsam gegen Horden von insektoiden Aliens kämpfen.
Offworld

"Starship Troopers: Extermination" ist ein Ego-Shooter, der die Fans der kultig-trashigen "Starship Troopers"-Reihe in eine brutale und actionreiche Welt wirft. Das Spiel aus dem Hause Offworld für PC, PlayStation und Xbox bietet ein intensives Koop-Erlebnis für bis zu 16 Spieler, in dem sie gemeinsam gegen Horden von insektoiden Aliens kämpfen. Story gibt es nicht viel, aber muss es auch nicht: Wie in den Filmen geht es in den Kampf gegen die Bugs, wobei man als Mitglied der Deep Space Vanguard, einer Elitegruppe der Special Forces, die der mobilen Infanterie angehören, deren Ansturm aufhält, Basen zurückerobert und Stellungen hält.

Obwohl das Spiel auf reiner Action basiert, ist eine gewisse taktische Überlegung erforderlich. Die Wahl der richtigen Waffen und die koordinierte Zusammenarbeit im Team sind entscheidend für den Erfolg. Spieler müssen ihre Positionen strategisch wählen, um die Angriffe der Bugs effektiv abzuwehren und ihre Teammitglieder zu unterstützen. Das erinnert sehr an "Helldivers II", das Geballer und die Gegner sind entfernter auch an "Warhammer 40,000: Space Marine 2" angelehnt. Und auch wenn es mehrere Modi gibt: Das Herzstück stellt zweifellos der Koop-Modus dar, bei dem gemeinsam die Menschheit verteidigt wird.

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    "Starship Troopers: Extermination" ist ein Ego-Shooter, der die Fans der kultig-trashigen "Starship Troopers"-Reihe in eine brutale und actionreiche Welt wirft.
    "Starship Troopers: Extermination" ist ein Ego-Shooter, der die Fans der kultig-trashigen "Starship Troopers"-Reihe in eine brutale und actionreiche Welt wirft.
    Offworld

    Solospieler-Modus ist eher ein Tutorial als eine Kampagne

    Eine Anmerkung dazwischen: Der Hype um das Game war von Anfang an riesig, im Oktober 2024 verließ der Titel dann den Early Access und sorgte zu diesem Zeitpunkt für Kritik. Zu unfertig und zu unausbalanciert wirkte die Version 1.0. Mittlerweile haben die Macher mit einem großen Update nachgelegt, das einige, aber nicht alle Probleme der Version 1.0 behebt. Schade: So wirklich den Titel einer Kampagne verdient das Game noch immer nicht. Zwar gibt es einen eigenen Solospiel-Modus mit rund zwei Dutzend Missionen, diese dienen aber gut dazu, die Grundlagen des Spiels zu lernen, weniger gut aber, als eigene Story zu unterhalten.

    So stellt der Solomodus eher ein über drei Stunden gestrecktes Tutorial, denn eine wirklich abwechslungsreiche Einzelspieler-Erfahrung dar. Auch in diesem Modus wird man von einigen Mitstreitern begleitet, deren Künstliche Intelligenz aber oft wenig smart wirkt – ihr Geballer funktioniert gut, dafür bleiben sie jedoch immer wieder in den linearen Levels an Felsen oder Feinden stecken. Das wird teils so schlimm, dass man Missionen mehrmals abbrechen und neu starten muss, denn alleine hat man gegen die Bug-Massen keine Chance. Langweilige Ziele und öde Umgebungen in einem Höhlensystem sorgen auch nicht für viel Motivation in dem Modus.

    Vier Multiplayer-Modi, aber drei gleichen sich sehr

    Abseits davon gibt es noch mehrere Multiplayer-Modi, in denen es um die Bekämpfung endloser Bug-Wellen, den Bau einer Basis und entsprechenden Verteidigungsanlagen oder das möglichst lange Überleben geht, um Punkte einzustreifen. Gut: Jeder Spielmodus trägt zum Fortschritt des Spielers bei, indem er Erfahrungspunkte und Belohnungen gewährt. Im "Horde"-Modus ("Vorsprung und Sicherheit" und "ARC-Verteidigung" spielen sich ähnlich) wehrt man eine vorgegebene Anzahl an Wellen von Feinden ab, errichtet dabei Verteidigungsstellungen in der Spielwelt und in "Hive" sprengt man mit Bomben die Nester der schleimig-blutigen Aliens.

    Bombenlegen in den Nestern und der Basis- und Verteidigungsanlagenbau sind auch zwei der wenigen Features, die "Starship Troopers: Extermination" von einem (leider auch besser funktionierendem) "Helldivers II" unterscheidet. Das Progressionssystem ist dabei mehr als nur ein einfaches Leveln. Spieler können ihre Charaktere individuell anpassen, indem sie nicht nur Waffen und Ausrüstung freischalten, sondern auch passive Fähigkeiten verbessern, die ihren Spielstil unterstützen. Diese Tiefe im Progressionssystem sorgt für eine hohe Langlebigkeit und motiviert dazu, immer wieder neue Charaktere auszuprobieren und zu entwickeln.

    Das Gunplay ist eine der Stärken des Koop-Shooters

    Wählbar sind bisher sechs Soldaten-Klasse mit unterschiedlicher Ausrüstung – vom "Guardian" mit Sturmgewehr, Pistole und Granaten bis zum "Sniper", der per Jetpack zu schwierig zu erreichenden Stellen springen und mit Scharfschützengewehr und Zielfernrohr die Bugs unter Beschuss nehmen kann. Doch nicht nur das Experimentieren mit den Klassen, auch deren Hochleveln macht Spaß, denn dann bekommen sie Dutzende Verbesserungen von größeren Magazinen bis hin zu mehr Schadensresistenz. Hat man seine Wahl getroffen, wird man zu einem Vierer-Team zusammengewürfelt, vier solcher Teams wiederum ziehen in den Kampf.

    Auf einer Übersichtskarte lässt sich die Position der anderen Spieler jederzeit abrufen, auch Voice-Chat wird unterstützt und Missionsziele können per Ping-Funktion eingeblendet werden. Beim Kämpfen selbst ist die Munition begrenzt, Nachschub liegt aber an jeder Ecke, sodass es nie knapp wird. Machen uns die Bugs den gar aus, können wir von Mitspielern wiederbelebt werden – wenn diese es rechtzeitig zu unserem Körper schaffen. Das Gunplay ist eine der Stärken des Spiels: Die Waffen fühlen sich allesamt wuchtig-befriedigend an, Schüsse lassen Bugs platzen oder Fühler und Glieder wegspritzen und das Teamwork ist richtig belohnend.

    Grafik erfüllt ihren Zweck, das Sounddesign begeistert

    Als klassischer Horde-Shooter bietet "Starship Troopers: Extermination" ein schnelles und actionreiches Gameplay, das auf dem Prinzip "bauen, verteidigen, wiederholen" basiert. Spieler errichten Verteidigungsanlagen, sammeln Ressourcen und müssen sich gegen immer stärkere Angriffswellen der Bugs zur Wehr setzen. Die verschiedenen Spielmodi bieten dabei eine gute Abwechslung und sorgen dafür, dass das Gameplay nicht zu eintönig wird. Abwechslung ist aber dennoch ein Thema: Die Missionen laufen fast immer gleich ab, die Modi gleichen sich ebenfalls sehr und in Sachen Multiplayer-Weltkampagne tut sich noch ziemlich wenig.

    Die Grafik von "Starship Troopers: Extermination" fängt die Atmosphäre der "Starship Troopers"-Filme sehr gut ein. Die Modelle der Bugs und die Explosionen tragen zur intensiven Atmosphäre bei. Die Umgebungen sind zwar nicht immer besonders abwechslungsreich, aber sie erfüllen ihren Zweck und vermitteln das Gefühl, sich auf einem fremden Planeten zu befinden. An die Qualität eines "Helldivers II" kommt man aber auch optisch nicht heran. Das Sounddesign ist dagegen hervorragend. Die Schreie der Bugs, das Scheppern der Waffen und die dynamische Musik schaffen ein immersives Spielerlebnis, das die Spieler mitten ins Geschehen zieht.

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    "Helldivers II" ist das größte Problem von "Extermination"

    "Starship Troopers: Extermination" ist ein gelungener Horde-Shooter, der allerdings noch an zu wenig Abwechslung und einigen technischen Bugs leidet. Das Spiel bietet aber bereits jetzt ein intensives Koop-Erlebnis, eine ansprechende Präsentation und ein solides Gameplay. Allerdings mangelt es an Innovation und das Gameplay kann auf Dauer etwas repetitiv werden. Wer auf der Suche nach einem actionreichen Koop-Shooter ist, um mit Freunden gegen Horden von Bugs zu kämpfen, wird mit Extermination sicherlich seine Freude haben. Der Einzelspieler-Modus ist aber eher eine Ergänzung und bietet nicht den gleichen Reiz wie der Koop-Modus.

    "Extermination" bietet zwar ein solides Spielerlebnis, jedoch keine bahnbrechenden Neuerungen im Genre der Horde-Shooter – weshalb das größte Problem des Games gar nicht die technischen Bugs sind, sondern das weit bessere "Helldivers II" ist. Wer nämlich nach "Starship Troopers"-eigenem Humor und -Erzählungen sucht, die das Spiel einzigartig machen könnten, wird bisher leider enttäuscht, die starke Marke wird kaum genutzt. Immerhin: Das Spiel wird kontinuierlich weiterentwickelt und erhält Updates, die neue Inhalte bringen können. Vielleicht gelingt es damit auch, die Qualität eines "Helldivers II" zu erreichen, ohne es zu kopieren.

    Auf den Punkt gebracht

    • "Starship Troopers: Extermination" ist ein actionreicher Ego-Shooter, der Fans der "Starship Troopers"-Reihe in ein intensives Koop-Erlebnis für bis zu 16 Spieler versetzt, bei dem sie gegen Horden von insektoiden Aliens kämpfen.
    • Trotz solider Präsentation und spannendem Gunplay leidet das Spiel unter mangelnder Abwechslung und technischen Problemen, wobei es im Vergleich zu "Helldivers II" weniger innovativ und fesselnd wirkt.
    rfi
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