Coronavirus

Star-Virologe Drosten empfiehlt Geimpften CoV-Infektion

Um eine langanhaltende Immunität aufzubauen, sollen sich auch Geimpfte infizieren, so die Empfehlung des Star-Virologen Christian Drosten.

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Um eine langanhaltende Immunität aufzubauen, sollen sich auch Geimpfte infizieren, so Star-Virologe Drosten.
Um eine langanhaltende Immunität aufzubauen, sollen sich auch Geimpfte infizieren, so Star-Virologe Drosten.
Michael Kappeler / dpa / picturedesk.com

Vor Kurzem war der Berliner Charité-Virologe Christian Drosten zu Gast im NDR Info Podcast "Coronavirus-Update". Im Rahmen des Gesprächs schilderte er seine Zweifel daran, dass Deutschland allein durch Impfangebote eine akzeptable Impfquote in der Corona-Pandemie erreichen könne.

Deutschland werde demnach im Herbst "mit Sicherheit" wieder Kontaktbegrenzungen brauchen, so der Star-Virologe. "Gelassen in den Herbst zu gehen, ist eine gewagte Vorstellung." Ebenso sprach er über neue Studien zu Impf-Durchbrüchen, sowie die Auffrischungsimpfungen und Infektionen trotz einer Impfung.

"Jahrelange Immunität"

Als besonders interessant erwies sich seine Beantwortung der Frage, inwieweit Geimpfte einer Infektion noch aus dem Weg gehen sollen. Er erläuterte, dass die Impfung zwar vor einem schweren Verlauf schütze, vor einer Infektion generell aber nicht zu 100 Prozent. Demnach könne nicht ausgeschlossen werden, dass man sich trotz Immunisierung ansteckt. Für ihn sogar ein Vorteil.

"Mein Ziel als Virologe Drosten, wie ich jetzt gerne immun werden will, ist: Ich will eine Impf-Immunität haben und darauf aufsattelnd will ich dann aber auch durchaus meine erste Allgemeininfektion (..) haben."

Eigentlich laufe es ohnehin darauf hinaus, dass man auch als Geimpfter irgendwann einmal seine erste, zweite oder auch dritte Infektion mit dem Virus hat. Dem Coronavirus und seinen verschiedene Varianten werde man schließlich immer wieder über den Weg laufen. Eine lebenslange Impf-Auffrischung, um sich vor einer Infektion zu schützen, sei aber nicht das Ziel.

Doch das sei nicht schlimm, denn die Impfung schütze "hervorragend vor schweren Verläufen". Außerdem sei dies – also die Kombination aus Impfung und Infektion – der einzige Weg, um wirklich eine "langanhaltend belastbare Immunität zu erlangen". 

"Kein überzeugender Grund"

Angesichts der aktuellen Lage sollte man sich allerdings auch als Geimpfter weiterhin an Maßnahmen halten und sich vorerst noch schützen. In Anbetracht der anstehenden Belastung des Gesundheitssystems aufgrund der Corona-Welle halte er es für angemessen, sich noch etwas zurückzuhalten und weiter Vorsicht walten zu lassen – auch, um Ungeimpfte nicht zu gefährden.

Sobald die Lage es aber zulasse und sein gesamtes Umfeld geimpft sei, sehe er "rational keinen überzeugenden Grund mehr, alles daran zu setzen, einer Infektion aus dem Weg zu gehen". 

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