Stärke 4,2 Erdbeben! "Mir fiel fast Krügerl vom Tisch"

Es waren leicht apokalyptische Szenen am Donnerstag um 22.30 Uhr im Bezirk Neunkirchen: Plötzlich bebte die Erde, Gläser klirrten, Lampen wackelten, in Gloggnitz gingen sogar Sirenen los (ob Zufall oder Zusammenhang mit Beben, ist unklar, Anm.), Bewohner der Region vor dem Fernseher, Laptop oder bereits im Bett, erschraken und spürten das Beben deutlich. Das Erdbeben der Stärke 4,2 war sogar noch in Wien und in der Steiermark bemerkbar. Rund eine halbe Stunde später gab es ein Nachbeben der Stärke 2,3.

"Wir hatten Gemeinderatssitzung und gingen danach noch ins Wirthaus - quasi zur Nachbesprechung. Das Beben war merklich spürbar. Das Krügerl Bier stand am Tisch und wurde ordentlich verschoben, sodass es fast runterfiel", erzählt der Reichenauer Gemeinderat Wilfried Scherzer (Grüne). Der 68-Jährige ist zwar Erdbeben in der Region gewohnt, hatte auch bereits 2021 und davor einige Beben vernommen, meint aber: "Das war eines der stärksten Beben der letzten Zeit."

Laut Zamg gab es im Epizentrum einige, leichte Schäden bzw. wurden einige leichte Schäden gemeldet. Dass die Erde bebt, ist übrigens normal, im Jahr 2021 hatte es über 1.600 Erdbeben in Österreich gegeben, davon waren indes nur 95 für die Bevölkerung spürbar - alles dazu hier.

Eines der stärksten Beben der letzten Jahrzehnte

Das Beben vom 30. März 2023 war eines der stärksten der letzten Jahrzehnte in Niederösterreich und bundesweit überhaupt: Exakt zwei Jahre davor, am 30. März 2021 hatte es ein Beben der Stärke 4,6 in Neunkirchen gegeben, am 11. Juli 2000 ein Beben der Stärke 4,8 in Ebreichsdorf (Baden), am 15. April 1984 ein Beben der Stärke 4,9 in Maria Schutz (Neunkirchen), am 14. April 1983 ein Beben der Stärke 5,0 in Weichselboden (Stmk.), am 16. April 1972 ein Beben der Stärke 5,3 in Seebenstein (Neunkirchen). Das südliche Niederösterreich und Wiener Becken gilt als "Erdbebengebiet", hier zittert die Erde auffällig häufig.