Österreich
Stadträtin Sandra Frauenberger tritt zurück
Die Wiener Gesundheitsstadträtin Sandra Frauenberger (SPÖ) nimmt den Hut.
Die Wiener Gesundheit- und Sozialstadträtin Sandra Frauenberger tritt zurück. Laut "Presse" und "Standard" habe es sich um "eine zutiefst persönliche Entscheidung" gehandelt. Sie war zuletzt durch die Voodoo-Affäre um das Krankenhaus Nord (KH Nord), wo ein Energetiker einen Honorar über 95.000 Euro für einen "Energieschutzring" versprochen wurde, stark in der Schusslinie.
Über Ostern habe sie mit ihrer Familie geredet und dann beschlossen, "dass ich der nächsten Regierung nicht mehr angehören will", wird sie von der "Presse" zitiert. Als Grund für den Rückzug nennt die Gesundheits- und Sozialstadträtin die (medialen) "Grenzüberschreitungen der letzten Wochen".
Im Kreuzfeuer der Medien
Vor allem die Berichterstattung in der "Kronen Zeitung" über die sogenannte Voodoo-Affäre im Krankenhaus Nord und über die Reform des Krankenanstaltenverbundes (KAV) hätten ihr zugesetzt, sagt Frauenberger.
"Ich bin hart im Nehmen, aber man muss sich entscheiden: Wo ist deine Grenze? Wie lange gibst du dir das? Ich möchte mit einer geraden Haltung gehen und nicht zusammengeschossen werden." Frauen, sagt Frauenberger – und schließt damit an die Kritik von Eva Glawischnig und Sonja Wehsely an – würden härter von den Medien behandelt. "Männer werden nie so abgewatscht. Das beginnt schon bei der Bildsprache."
"Ordnungsgemäße Übergabe" am 24. Mai
Frauenberger tritt nicht sofort zurück. Bis 24. Mai bleibt sie noch um ihr Amt "ordnungsgemäß übergeben" an ihren Nachfolger oder ihre Nachfolgerin zu übergeben. Das habe sie auch mit dem Wiener SPÖ-Chef Michael Ludwig so besprochen. In den verbleibenden Wochen will sie den Gesetzestext für die KAV-Reform noch auf Schiene bringen.
(red)