Österreich

Stadt zieht fünf Sexbusse aus dem Verkehr

Heute Redaktion
Teilen
Picture

Mit einer Schwerpunktaktion in der Nacht von Freitag auf Samstag gingen Polizei und Stadt gegen den Liesinger Straßenstrich vor. Dabei hagelte es über 130 Anzeigen.

Nachdem sich gleich mehrere Anrainer bei der Stadt über kaputte Fahrzeuge, Lärm und Verschmutzungen in Liesing beschwert hatten, handelte Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) sofort. Er beauftragt die Gruppe Sofortmaßnahmen, sich im Bereich der Brunner Straße (Liesing) umzusehen. Bei dem Lokalaugenschein stießen die Mitarbeiter der Stadt auf mehrere mit Lichterketten geschmückte Kastenwägen, die für Straßenprostitution genutzt werden.

Planquadrat an Brunner Straße

Gemeinsam mit der Polizei Wien und anderen Stellen der Stadt führte die Gruppe Sofortmaßnahme daher in der Nacht auf Samstag eine großangelegte Schwerpunktaktion durch. Die Polizei war mit über 25 Beamten vor Ort, richtete ein Planquadrat ein und überprüfte Alko- und Drogenlenker.

Das Wiener Magistrat (MA6–Abgabenrückstände, MA15–Gesundheitsamt, MA46–Verkehrsorganisation und technische Verkehrsangelegenheit und MA59–Marktservice) überprüfte den technischen Zustand der Fahrzeuge, Abgaberückstände, die Einhaltung der Gewerbeordnung, der Taxilenkerverordnung und das Güterbeförderungsgesetz. Vor Ort waren auch ein Polizei-Schnellrichter sowie ein Polizeiamtsarzt.

Fünf Busse von MA48 abgeschleppt

Auch das Innere der für den "Verkehr" genützten Fahrzeuge waren teils in erschreckendem Zustand. In den überprüften "Bussen" gab es billige Matratzen, die Fenster waren mit Decken abgehängt, als Heizung dient eine Propangas-Flasche.

Das blieb nicht ohne Folgen: In dem vier Stunden dauernden Einsatz wurden über 130 Anzeigen gelegt, fünf als "Sexbusse" genutzte Kraftfahrzeuge wurden wegen schwerwiegender Mängel sofort aus dem verkehr gezogen und durch die MA48 abgeschleppt. Bei fünf weiteren "Sexbussen" wurden die Kennzeichen eingezogen. Für acht Prostutierte gab es Anzeigen, weil sie keine gültige Gesundheitsuntersuchung nachweisen konnten.

Das ist die Bilanz der Schwerpunktaktion:

108 Anzeigen im Verkehrsbereich

40 Organmandate

10 Kennzeichenabnahmen (auch bei den „Sexbussen")

8 Anzeigen nach der Gewerbeordnung

7 Anzeigen gem. §5 StVO (Alkohol & Suchtmittel)

6 Anzeigen nach Lasermessungen

3 Anzeigen nach dem Guterbeforderungsgesetz

3 Fuhrerscheinabnahmen

3 Einhebungen durch MA6 wegen fehlender Gebühren

2 Anzeigen betreffend Kindersicherung im Fahrzeug

2 Anzeigen gem. §14/8 FSG (Führerscheingesetz)

3 Einhebungen durch das Magistrat

"Wir achten darauf, dass die Regeln in unserer Stadt eingehalten werden. Dank der guten Zusammenarbeit mit der Landespolizeidirektion Wien konnten wir hier schnell und effizient eingreifen", so der Leiter der Gruppe Sofortmaßnahmen Walter Hillerer gegenüber "Heute". (lok)