Wien

Stadt setzt Maßnahmen gegen Roadrunner am Kahlenberg

Leitwände und eine Einbahn-Regelung sollen den Rasern Einhalt gebieten. Eine Nacht-30er-Zone auf der Zufahrtsstraße wird derzeit noch geprüft.

Heute Redaktion
Mobilitätsstadträtin Ulli Sima (SPÖ) und Döblings Bezirksvorsteher Daniel Resch (ÖVP) einigten sich auf ein Maßnahmenpaket gegen wilde Fahrten am Kahlenberg.
Mobilitätsstadträtin Ulli Sima (SPÖ) und Döblings Bezirksvorsteher Daniel Resch (ÖVP) einigten sich auf ein Maßnahmenpaket gegen wilde Fahrten am Kahlenberg.
Sabine Hertel

Schluss mit heulenden Motoren, quietschenden Reifen und gefährlichen Straßenrennen: Die Stadt Wien und der Bezirk Döbling wollen Rasern am und um den Kahlenberg Grenzen setzen. Ein neues Maßnahmenpaket soll künftig für Ruhe auf Wiens Hausberg sorgen.

56 Betonleitwände gegen "Driften"

Auf dem als "Roadrunner-Hotspot" bekannten Kahlenberg sollen Leitwände und eine Einbahn-Regelung den Rasern Einhalt gebieten. Geplant sind insgesamt 56 Betonleitwände, die für eine Unterteilung des Parkplatzes sorgen und damit ein "Driften" verhindern. Am Parkplatz gilt künftig einer 30er-Zone sowie ein Einbahnsystem. Die weitere Nutzung als Parkplatz ist uneingeschränkt möglich, auch Linienbusse können weiterhin zufahren. Auf dem Abschnitt der Himmelstraße zwischen Cobenzlgasse und Gspöttgraben wird zudem eine 30er-Zone in der Nacht geprüft.

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    Mit Betonleitwänden sollen Autofahrer am Kahlenbergparkplatz am Rasen gehindert werden.
    Mit Betonleitwänden sollen Autofahrer am Kahlenbergparkplatz am Rasen gehindert werden.
    Sabine Hertel

    "Task-Force-Raser" gegründet

    Abseits der Verkehrsmaßnahmen setzt die Stadt auf einen "bundesländerübergreifenden Schulterschluss gegen Straßenrowdys", heißt es in einer Aussendung. Dieser beinhalte die Gründung einer "Task-Force-Raser", die weitere Verschärfungen wie die Fahrzeug-Beschlagnahme in extremen Fällen, ein einheitliches Bundesverwaltungsstrafregister sowie Verschärfungen gegen Drogen-Lenker fordert.

    Polizei-Schwerpunktaktionen ausgeweitet

    Schwerpunktaktionen gegen Roadrunner wurden in Zusammenarbeit mit der Polizei "maßgeblich ausgeweitet", heißt es weiter. Bei den regelmäßigen Kontrollen werden auffällige Fahrzeuge angehalten und von Sachverständigen technisch überprüft. Im Jahr 2021 wurden nach solchen Schwerpunktaktionen von Mitarbeitern der Landesfahrzeugprüfstelle über 1.600 Gutachten erstellt. Über 92 Prozent der in einer gezielten Vorauswahl kontrollierten Fahrzeuge wies schwere Mängel auf. In schweren Fällen führen die Kontrollen direkt zur Kennzeichenabnahme der Polizei.

    "Die Sicherheit auf Wiens Straßen hat oberste Priorität", stellt Mobilitätsstadträtin Ulli Sima (SPÖ) klar. "Wir gehen als Stadt daher entschlossen gegen die Roadrunner-Szene vor. Die nun erfolgten baulichen Maßnahmen an einem Szene-Hotspot wie dem Kahlenberg sind ein weiterer wichtiger Schritt um gegen Straßenrowdys vorzugehen."

    Auch der Bezirk gehe seit Jahren entschlossen gegen Straßenrowdys vor, so Döblings Bezirksvorsteher Daniel Resch (ÖVP): "Der Kahlenberg ist Teil des Biosphärenpark Wienerwald, diesen Lebensraum gilt es zu schützen. Die Unterstützung von Bund und Stadt sowie ein breites Maßnahmenpaket wird helfen, die Sicherheit maßgeblich zu erhöhen."

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