Politik

Staatsschutz gibt Ärzten Tipps für Impfgegner-Angriffe

Wegen der sich häufenden Angriffe von Impfgegnern auf Gesundheitspersonal schaltet sich nun der Verfassungsschutz ein.

Leo Stempfl
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In den letzten Monaten gab es immer mehr Angriffe auf Gesundheitspersonal. Den Angestellten reicht's. Hier beim Protest in Ried.
In den letzten Monaten gab es immer mehr Angriffe auf Gesundheitspersonal. Den Angestellten reicht's. Hier beim Protest in Ried.
Johanna Schlosser / picturedesk.com

Seit rund einem Monat ist das Bundesamts für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung Geschichte. Die Direktion für Staatsschutz und Nachrichtendienst beschäftigt sich seitdem mit mit extremistischen Gruppierungen und Gefährdern. Im Fokus stehen dabei von Anfang an die seit Beginn radikale Bewegung der Maßnahmen- und Impfgegner.

Laut dem neuen Staatschutz-Chef, Omar Haijawi-Pirchner, gehört die Szene der Maßnahmen- und Corona-Rebellen derzeit zu den "größten Bedrohungen in der Republik." Es sei daher wichtig, präventiv tätig zu sein. Aber auch potentielle Opfer sollen offenbar sensibilisiert werden.

An Mitarbeiter im Bereich des des Gesundheitssektors hat die DSN deswegen nun ein Informationsschreiben mit möglichen Schutzmaßnahmen versendet, berichtete die "ZiB2" am Mittwoch. Die Tipps richten sich insbesondere an Arztpraxen, Impfstraßen, Ambulanzen und Krankenhäuser.

Keine Uniform

Unter dem Punkt "Allgemein" wird etwa dazu geraten, sofern vermeidbar, keine Unternehmens-Logos auf Kleidungsstücken zu tragen. Wenn möglich soll man auch keine Arbeitskleidung im öffentlichen Raum tragen. Als Beispiel wird eine Sanitäter-Uniform genannt. Mit dieser gesehen zu werden birgt also offenbar ein erhöhtes Risiko.

Bei Fahrzeugen sei darauf zu achten, "keine auf einen Gesundheitsberuf bezogenen Plaketten und andere Hinweise sichtbar im Auto anzubringen". Schilder wie "Arzt im Dienst" sollen also nur wenn das unbedingt notwendig ist hinter der Windschutzscheibe platziert werden. Auch auf die sichtbare Deponierung von Berufskleidung im Auto soll verzichtet werden.

Keine Blumentöpfe

Hat man Kontakt mit Patienten, sollen keine Gegenstände, die als Waffe verwendet werden können, im Nahbereich positioniert werden. Dazu zählt exemplarisch nicht nur ein Brieföffner, sondern auch Blumentöpfe. Hintergrund könnte sein, dass angesichts der Impfpflicht immer mehr eigentliche Impf-Gegner zum Stich müssen.

Einen eigenen Abschnitt widmet man "Verdächtigen Postsendungen". So soll man nicht nur auf Gewicht und ominöse Beschriftung, sondern auch darauf achten, ob nicht das Ende der Verschnürung einer Verpackung oder ein versteckter Faden ins Innere führt.

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    Zwiebelschale

    Für die Sicherheit der Räumlichkeiten sollen externe Dienstleister nur nach Ankündigung und definierten Bedarf eingelassen werden, beim Empfang und vor sensiblen Bereichen soll man privates Sicherheitspersonal installieren. Verlässt man den Arbeitsort wieder, soll man das nach Möglichkeit in Gruppen tun. 

    "Natürlich sind nicht alle Maßnahmen immer und jederzeit umsetzbar und individuell anzupassen. Ziel sollte es aber sein, diese so gut wie möglich umzusetzen, um die persönliche Sicherheit wie auch die Sicherheit des jeweiligen Objektes in einer Art 'Zwiebelschale' durch verschiedene Maßnahmen zu erhöhen und eine etwaige Interventionszeit der polizeilichen Kräfte abzudecken", heißt es abschließend.