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Sri Lanka – Demonstranten stürmen Präsidenten-Palast

Zehntausende Menschen versammelten sich in der Hauptstadt, um den Rücktritt Gotabaya Rajapaksas und der Regierung zu fordern.

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    9. Juli 2022: Massenproteste aufgrund der Wirtschaftskrise in Sri Lanka. Demonstranten lieferten sich Straßenschlachten mit der Polizei und haben auch den Präsidentenpalast in Colombo gestürmt.
    9. Juli 2022: Massenproteste aufgrund der Wirtschaftskrise in Sri Lanka. Demonstranten lieferten sich Straßenschlachten mit der Polizei und haben auch den Präsidentenpalast in Colombo gestürmt.
    REUTERS

    In Sri Lanka sind Demonstranten Fernsehberichten zufolge in den Amtssitz von Präsident Gotabaya Rajapaksa eingedrungen. Bilder von Mobiltelefonen zeigten am Samstag eine große Zahl an Menschen in dem gut befestigten Gebäude und auf dem Grundstück davor. Auf Videos in Sozialen Medien war zu sehen, wie Hunderte in die Residenz stürmten und riefen: "Goto geh nach Hause".

    Zuvor war die Polizei mit Tränengas gegen Tausende Demonstranten vorgegangen, die Nationalflaggen schwenkten und den Rücktritt Rajapaksas forderten. Die Protestteilnehmer durchbrachen Sperren und drangen in den Amtssitz ein. Sicherheitspersonal versuchte, sie zu stoppen. Es kam zu einem Handgemenge. Mindestens 34 Menschen wurden verletzt, darunter zwei Polizisten. Ein Vertreter des Nationalkrankenhauses sagte, zwei Verletzte seien in kritischem Zustand.

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      Lange Schlangen vor einer Tankstelle in Colombo Ende Juni. Schon vor Wochen musste Sri Lanka die Sprit-Ausgabe rationieren.
      Lange Schlangen vor einer Tankstelle in Colombo Ende Juni. Schon vor Wochen musste Sri Lanka die Sprit-Ausgabe rationieren.
      REUTERS/Dinuka Liyanawatte

      Schwerste Wirtschaftskrise seit 1948

      Offen war, ob sich Rajapaksa in der Residenz aufhielt. Regierungssprecher Mohana Samaranayake sagte, er wisse nicht, ob der Präsident das Gebäude verlassen habe. Hunderte Demonstranten drangen zudem in Rajapaksas Büro in ein Nachbargebäude ein, wie Fernsehsender berichteten.

      Die Demonstranten machen Rajapaksa für die schwerste Wirtschaftskrise des Landes seit der Unabhängigkeit 1948 verantwortlich und verlangen auch den Rücktritt des erst im Mai ins Amt gekommenen Ministerpräsidenten Ranil Wickremesinghe. Sri Lanka hat im April angekündigt, seine Auslandsschulden vorerst nicht weiter zu tilgen, weil es nicht genügend Devisen habe. Sie betragen rund 50 Milliarden Euro.

      Die Polizei hat ein Ausgehverbot für die Hauptstadt Colombo und angrenzende Gebiete verhängt. Oppositionsführer Sajith Premadasa rief dennoch zur Teilnahme an der Demonstration auf. "Trotzt der Diktatur und schließt euch dem Volk an, damit die Demokratie gewinnt. Wir schaffen das", sagte er.

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        Sabine Hertel
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