Österreich
Sportler fiel beim Schlafwandeln von Balkon – gelähmt!
Er war erfolgreicher Nordischer Kombinierer, bevor Philipp Kuttin einen unglaublichen Unfall erlitt. Seither sitzt der Kärntner im Rollstuhl.
Er verbrachte unbeschwerte Urlaubstage in Altmünster (OÖ), bevor sein Leben im Sommer 2020 einen schweren Verlauf nahm. Der Kärntner Ski-Flieger Philipp Kuttin legte sich nach einem Tag am See ins Bett, er hatte einen Sonnenstich. Wenig später erwachte der 25-Jährigeauf einer Wiese. Er war offenbar schlafgewandelt und acht Meter vom Balkon seines Zimmers in die Tiefe gestürzt.
"Ich habe absolut nichts gespürt"
"Ich habe das letzte Mal um 1.30 Uhr in der Früh aufs Handy geschaut. Laut Polizei bin ich eine Stunde später auf der Wiese gelandet", erzählt der Nordische Kombinierer im "Heute"-Gespräch. "Ich habe gleich gemerkt, dass ich mich vom Oberkörper abwärts nicht mehr bewegen kann. Ich hatte einen massiven Schock, ich habe absolut nichts gespürt." Seit dem Sturz, bei dem er mit seinem Kopf zuerst an einer Betonkante angestoßen sein dürfte, ist Kuttin querschnittsgelähmt.
Der Athlet verbrachte über zwei Wochen auf der Intensivstation, bevor er begriff, dass er nun auf den Rollstuhl angewiesen sein würde. "Anfangs hatte ich Flasbacks. Es war wie ein schlechter Traum." Wie es zu dem folgenschweren Fall kommen konnte, ist für Kuttin immer noch unerklärlich. "Ich bin schon als Kind schlafgewandelt. Aber vor dem Unfall war jahrelang nichts."
Übungen im Stehen möglich
Der 25-Jährige trainierte hart und schaffte es ein Jahr nach dem Unfall sogar, Übungen im Stehen und Kniestand mit Krücken zu absolvieren. Die Muskulatur seines Oberkörpers hat er inzwischen immer besser unter Kontrolle. Er kann sogar mit einem behindertengerechten Auto fahren. "Ich habe durch den Sport gelernt, mit Niederlagen umzugehen und mentale Stärke aufgebaut. Das hilft mir jetzt sehr." Seinem früheren Beruf will Kuttin auch weiterhin treu bleiben, allerdings als "Sports Engineering"-Student. "So bleibe ich dem Sport auf andere Art erhalten."