Politik
SPÖ-Politiker sorgt mit "Heisl"-Sager für Wirbel
Am Samstag fand der Landesparteitag der Wiener SPÖ statt. Der Donaustädter Bezirkschef Ernst Nevrivy sorgte mit seiner Rede für Wirbel.
Nach zwei Jahren Pause fand in der Messe-Wien vor rund 1.000 Delegierten am Samstag der Wiener SPÖ-Landesparteitag statt. Dieser stand immer noch im Zeichen der Pandemie. Für die Teilnahme war ein 2,5G-Nachweis erforderlich, abseits des Platzes herrschte Maskenpflicht.
Bürgermeister Michael Ludwig wurde mit 94,4 Prozent als Parteivorsitzender der SPÖ Wien wiedergewählt. Auch Bundesvorsitzende Pamela Rendi-Wagner war mit dabei und lobte in ihrer Rede die Arbeit des Wiener SPÖ-Chefs.
Debatte auf Twitter
Für einen Eklat sorgte jedoch der Donaustädter Bezirkschef Ernst Nevrivy. So ließ er etwa in Bezug auf die Diskussion um die Stadtstraße mit folgender Wortwahl aufhorchen: "Stehen wir zum Bürgermeister, der von den Grünen und den ganzen anderen 'Heisln da draußen' beleidigt und beschuldigt wird."
Dieser Ausschnitt aus der Rede sorgt nun auf Twitter für viel Zündstoff. Ludwig selbst quittierte den Sager mit einem Lacher, wie auf dem Video zu sehen ist. "Der Sager ist grauslich genug, die Reaktion erschütternd", twitterte die Wiener Gemeinderätin Heidi Sequenz (Grüne).
Auch in der SPÖ kritisierten einige die Aussage Nevrivys beim Parteitag. "Ein hochrangiger Bezirkspolitiker bezeichnet die Zivilbevölkerung als Heisln und die Leute klatschen auch noch dafür. Ich erwarte eine Entschuldigung, denn du hast auch Genoss:innen damit beleidigt", schrieb der Junge-Generation-Aktivist Nino Portschy auf Twitter.
Unter dem Titel "Lobaubleibt" haben zudem am Samstag Tausende Teilnehmer und Teilnehmerinnen in der Wiener Innenstadt demonstriert. Sie forderten von Bürgermeister Michael Ludwig und seiner SPÖ den Stopp von Lobau- und Stadtautobahn und eine sozial gerechte Mobilitätswende.
Weitere Themen beim Parteitag waren die Teuerungen, Bildungspolitik sowie auch die Corona-Maßnahmen. Bürgermeister Michael Ludwig kündigte in seiner Rede mehr Geld für all jene an, die von der Teuerung besonders betroffen sind. Weiters verteidigte er den Wiener Weg in Bezug auf die Corona-Maßnahmen.