Politik

PC-Fehler! Nun kommt raus – so stürzte SPÖ ins Chaos

Die Chaos-Truppe der SPÖ hat ein drittes Mal die Stimmen nachgezählt, am Dienstag wurde das finale Ergebnis der Wahl präsentiert. Wer nun Chef ist.

Roman Palman
Klaudia Frieben, neue Sprecherin der SPÖ-Wahlkommission, hatte die zweifelhafte Ehre, das finale Ergebnis zu verkünden.
Klaudia Frieben, neue Sprecherin der SPÖ-Wahlkommission, hatte die zweifelhafte Ehre, das finale Ergebnis zu verkünden.
HELMUT FOHRINGER / APA / picturedesk.com

Eigentlich sollte man denselben Fehler nicht zwei Mal machen, doch die SPÖ schafft sogar das. Nach dem beispiellosen Wahldesaster nach dem SPÖ-Sonderparteitag scheppert es in der Sozialdemokratie. Erst wurde Hans Peter Doskozil als neuer Chef ausgerufen, keine zwei Tage später musste man alles revidieren, Andi Babler war plötzlich der Sieger – und im Ergebnis tauchten auf einmal Stimmen auf, die vorher nicht da waren.

Die für die historische Panne verantwortliche Leiterin der Wahlkommission, Michaela Grubesa, musste Fehler des gesamten Gremiums eingestehen. Diese waren so gravierend, dass es für sie nur eine Konsequenz gab: Rücktritt. 

Auf einen Blick – das ist die gesamte SPÖ-Pannen-Kommission:

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    Michaela Grubesa, die Leiterin der Wahlkommission, verkündete am Montag den Fehler bei der Wahl zum Parteivorsitzenden. Hier die komplette Wahlkommission, die für die historische Wahl-Panne verantwortlich zeichnet. 
    Michaela Grubesa, die Leiterin der Wahlkommission, verkündete am Montag den Fehler bei der Wahl zum Parteivorsitzenden. Hier die komplette Wahlkommission, die für die historische Wahl-Panne verantwortlich zeichnet.
    Helmut Graf

    Am Dienstag wurden die Stimmen nun ein drittes Mal ausgezählt. Dieses Mal unter scharfer Kontrolle eines Notars und hoffentlich wachen Augen der gesamten Wahlkommission.

    Nachdem die Bekanntgabe stundenlang hinausgezögert worden war, war die Pannen-Show um 14.30 Uhr perfekt. Das finale Ergebnis in dritter Zählung:

    Andreas Babler: 317 Stimmen (52,66 Prozent)
    Hans Peter Doskozil: 280 Stimmen (46,51 Prozent)
    Ungültige Stimmen: 5 (0,83 Prozent)

    "Uns war es wichtig, jeden kleinsten Stein, jeden Zettel, jede Unterschrift noch einmal umzudrehen und alles nachvollziehbar zu machen", betonte die neue Kommissionsleiterin Klaudia Frieben eingangs. Sie erklärte auch, wie es zu der Mega-Panne kommen konnte.

    Die gezählten Ergebnisse der Wahlurnen seien händisch von einem Mitarbeiter in eine Excel-Liste eingetragen worden: Da sei es dann "zu einem Verknüpfungsproblem gekommen, das aufs Erste nicht sichtbar war".

    "Es ist halt leider passiert"

    Frieben entschuldigte sich mehrfach: "Es ist halt leider passiert, da gibt es nichts zu beschönigen. Wir haben heute alles versucht, um den Wahlvorgang aufzuarbeiten. Wir können uns nur entschuldigen".

    Die Reporterfragen fielen aufgrund des Chaos entsprechend scharf aus: Ob vielleicht auch schon bei der Wahl am Samstag Fehler passiert seien? "Nein!"

    Wahlbetrug habe es sicherlich keinen gegeben, so Frieben dezidiert: "Die Wahlprotokolle sind vorhanden, das Wahlergebnis ist für alle nachvollziehbar."

    Zu den beiden fehlenden Stimmen: "Die zwei Stimmen waren immer da. Sie waren nur nicht registriert, weil die Wahlabschnitte händisch erfasst wurden." Ein Abgleich mit der elektronischen Dokumentation habe "das Ergebnis bestätigt".

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