Österreich
SPÖ-Lindner warnt vor Notarzt-Krise – "System versagt!"
Der fortschreitende Ärzte-Mangel sorgt in ganz Österreich für Probleme. Die SPÖ plant deshalb eine parlamentarische Petition zu starten.
Schon seit Wochen warnt SPÖ-Gleichbehandlungssprecher Mario Lindner vor Engpässen im medizinischen Versorgungssystem in Ernstfällen. Gerade in ländlichen Regionen seien Visiten- und Notärzte oft unter- oder zeitweise sogar unbesetzt. Diese Krise würde sich im Sommer noch weiter verstärken. Am Beispiel der Steiermark zeigt Lindner, der selbst als ehrenamtlich stv. Bezirksstellenleiter des Rotes Kreuzes in Liezen tätig ist, die Ausmaße des Problems: Waren im Juni noch an 17 Tagen Notarzt-Dienste in der Steiermark unbesetzt, waren es im Juli schon 43 Dienste an 23 Tagen – besonders an den Wochenenden fehlen notwendige Notärzte.
„"In jeder Region Österreichs muss die notärztliche Versorgung an 365 Tagen im Jahr und 24 Stunden pro Tag gewährleistet sein. Darauf müssen alle Menschen vertrauen können!““
Angesichts dieser Versorgungskrise stellt Lindner klar: "Wir sind mit einer handfesten Versorgungskrise konfrontiert! Wir brauchen ein koordiniertes Vorgehen aller politischen Kräfte, um wieder Versorgungssicherheit im Notfall in allen Regionen zu gewährleisten – da nehme ich bewusst nicht nur die Landes-, sondern auch die Bundespolitik in die Pflicht, die endlich mehr Ressourcen zur Verfügung stellen muss."
„"Wir müssen den Druck auf die Bundespolitik steigern."“
Strategie zur Bewältigung dieses Notfalls
Zahlreiche Medienberichte der letzten Wochen würden zeigen, dass die Versorgung im Notfall auch in anderen österreichischen Regionen oft nicht mehr gewährleistet ist. Lindner hat dazu schon parlamentarische Anfragen an den zuständigen Gesundheitsminister eingebracht. Angesichts der Verschlimmerung der Situation im Sommer plant der SPÖ-Abgeordnete nun eine parlamentarische Petition: "Wir dürfen gerade unsere ländlichen Regionen angesichts dieser Engpässe im Notarzt-System nicht im Stich lassen! Gemeinsam mit der Bevölkerung wollen wir daher Druck auf die Bundespolitik machen, damit endlich alle nötigen Anstrengungen zur Bewältigung dieser Krise geleistet werden."
Lindner an Rauch
Konkret fordert Lindner von Gesundheitsminister Rauch unter anderem zusätzliche Ressourcen zur Attraktivierung der Notarzt-Ausbildung und eine deutliche Stärkung des Rettungswesens in ganz Österreich – der Bund müsse die nötigen Mittel und einen bundesweiten Aktionsplan zur Verfügung stellen, um die Länder bei dieser Aufgabe zu unterstützen. Das Ziel solcher Maßnahmen ist für Lindner klar: "In jeder Region Österreichs muss die notärztliche Versorgung an 365 Tagen im Jahr und 24 Stunden pro Tag gewährleistet sein. Darauf müssen alle Menschen vertrauen können!“