Politik
SPÖ-Bundesländer rebellieren gegen verkürzte Quarantäne
Es hagelt heftige Kritik an den neuen Corona-Regeln. Wien, Kärnten und das Burgenland gehen beim Quarantäne-Aus nach fünf Tagen ohne Test nicht mit.
Positiv getestete, aber seit 48 Stunden symptomfreie Personen können ab Freitag die Quarantäne schon nach fünf Tagen beenden und arbeiten gehen – auch im Gesundheitsbereich. Ein Freitesten ist nicht mehr notwendig. Über diese Regel ist ein veritables Hickhack entbrannt.
"Es sind alle sicher"
Es sei "niemand einem Risiko ausgesetzt", auch nicht in Spitälern oder Pflegeheimen, betonte Gesundheitsminister Rauch am Donnerstag in Ö1. Die Schutzmaßnahmen dort seien "extrem hoch". Und: Niemand, der krank ist, müsse arbeiten.
"Selbstaufgabe"
Wien lässt kein gutes Haar an dieser Quarantäne-Lockerung: "Das kommt nahezu einer gesundheitsbehördlichen Selbstaufgabe gleich", polterte SPÖ-Gesundheitsstadtrat Hacker. Infiziertes medizinisches Personal werde in Wien "unter keinen Umständen arbeiten gehen", versicherte er.
"Nein" aus weiteren SPÖ-Ländern
Burgenlands Landeschef Doskozil will bei der bisherigen Regelung mit verpflichtenden Tests bleiben. Und aus Kärnten heißt es: kürzere Quarantäne "nur in absoluten Ausnahmefällen".
Neue Teststrategie fix
Der Nationalrat hat am Donnerstag beschlossen, dass ab 9. April fünf kostenlose Antigen-Tests pro Person und Monat in Apotheken erhältlich sind. Die Umsetzung der fünf Gratis-PCR-Tests will Rauch per Verordnung regeln – sehr zum Missfallen der Opposition.
Mehrheit gegen Mini-Quarantäne
Sollen infizierte, aber symptomlose Mitarbeiter im Gesundheitsbereich nach fünf Tagen Quarantäne wieder arbeiten dürfen? Das fragte "Unique Research" für "Heute" 800 Österreicher. Die Antwort ist relativ klar: 54 Prozent lehnen diese seit Freitag geltende Neuregelung ab, nur 37 Prozent sprechen sich dafür aus. Die Ablehnung geht quer durch alle Wählerlager. Selbst bei FPÖ-Fans findet sich keine Mehrheit für die verkürzte Quarantäne für Mitarbeiter in Spitälern und Heimen.