Salzburg

Spital sperrt Patienten aus anderen Bundesländern aus

Im LKH Tamsweg werden nur noch Patienten aus dem Lungau betreut, sofern es sich nicht um Notfälle handelt. Das sorgt für viele Umstände.

Leo Stempfl
Das Tamsweger Krankenhaus erklärt die Maßnahme mit Personalnot und dem Versorgungsauftrag.
Das Tamsweger Krankenhaus erklärt die Maßnahme mit Personalnot und dem Versorgungsauftrag.
Franz Neumayr / picturedesk.com

Etwas mehr als zehn Kilometer sind es von Tamsweg, der Bezirkshauptstadt des Salzburger Lungaus, zur steirischen Grenze. Auch sonst ist man der Steiermark recht verbunden. Nicht nur, weil die Mur hier über die Landesgrenze fließt, sondern auch weil etwa die einzige Zugverbindung in Richtung Steiermark führt. 

Und wer im Murtal nicht auf die Stolzalpe hinauffahren will, die rund 500 Höhenmeter über dem Tal liegt, der absolviert seinen Krankenhausbesuch eben im Landesklinikum Tamsweg auf Salzburger Seite. Rund ein Viertel der Patienten dort sind deswegen Steirer.

56 Kilometer Umweg

Dem "ORF Steiermark" zufolge wurde das nun per sofort gestoppt. Die Interne Abteilung nehme auf Anordnung bis Ostermontag keine steirischen Patienten mehr auf. Der Grund: Personalmangel. Nur noch Notfälle werden betreut.

Gerhard Stolz, Bürgermeister der Grenz-Gemeinde Krakau, fordert selbstverständlich ein sofortiges Aus dieser Maßnahme. "Viele aus meiner Gemeinde sind im Landeskrankenhaus Tamsweg tätig. Wir sind von dort rund 20 Kilometer entfernt. Vom LKH Knittelfeld, wo es internistische Betreuung für uns gibt, 76 Kilometer", erklärt er laut "steiermark.orf.at".

Steirische Sparsamkeit

Wolfgang Fürweger, Sprecher der Salzburger Landeskliniken, erklärt, dass das LKH Tamsweg eben einen Versorgungsauftrag für den Lungau habe, den es erfüllen müsse. Wie jeden Winter herrscht in der Bergregion Hochsaison, Fehler der Nachbarn würden ihr Übriges beitragen. "Ich möchte nicht die Gesundheitspolitik der Steiermark beurteilen. Fakt ist, dass vor einigen Jahren auf der Stolzalpe die Internistische Abteilung geschlossen wurde. Damals hat man noch ganz stolz verkündet, was das an Geld spart."

Für die Rettungsdienste ist die Situation trotzdem schwierig. Deren Fahrzeuge werden nun länger als üblich gebunden, stehen dadurch nicht für Notfälle zur Verfügung.

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