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Spital-Mitarbeiter: "Corona-Bonus ist Verarsche"

Im vergangenen Jahr wurde Krankenhaus-Mitarbeitern ein Corona-Bonus versprochen. Erst wurde er gekürzt, nun wartet ein Wiener vergeblich.

Marlene Postl
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Blick in eine Intensivstation eines Krankenhauses. (Symbolbild)
Blick in eine Intensivstation eines Krankenhauses. (Symbolbild)
Getty Images

Ein Spitalsmitarbeiter fühlt sich von der Regierung "verarscht". Er und zahlreiche seiner Kollegen warten sehnsüchtig auf die versprochene Corona-Bonuszahlung – diese hätte Ende Dezember in Wien endlich ausgezahlt werden sollen. Auf seinem Lohnzettel sucht der 50-Jährige die 500 Euro allerdings vergeblich. 

Wiener: "War Risiko ausgesetzt, während andere in Kurzarbeit waren"

Pfleger, Betreuungspersonal und Ärzte waren für die gesamte Dauer Pandemie dafür verantwortlich, das Gesundheitssystem aufrechtzuerhalten. Wenige Berufsgruppen waren in den vergangenen zwei Jahren so gefordert, während sie gleichzeitig ein so hohes Risiko zu tragen hatten. Dafür sollte das Gesundheitspersonal entlohnt werden – im vergangenen November wurde schließlich verkündet, Ende des Jahres solle ein Bonus von 500 Euro ausbezahlt werden. 

"Zuerst hieß es, wir sollen 1.000 Euro bekommen, plötzlich waren es nur noch 500. Es gab einen Bonus für Arbeitslose und für Angestellte im Handel. Ich fühle mich übergangen, immerhin habe ich jetzt beinahe zwei Jahre lang unter hohem Infektionsrisiko durchgearbeitet, während andere in Kurzarbeit waren", empört sich ein Wiener, der im Gesundheitswesen arbeitet. 

Ärztekammer-Vizepräsident: "Bonus ist nur symbolische Wertschätzung"

Diskussionen um die Einmal-Prämie erhitzten in der Vergangenheit bereits öfter die Gemüter. Auch in Niederösterreich hapert es bei der Auszahlung, hier müssen Mitarbeiter den Bonus selber beantragen und werden Berichten zufolge nur im Kreis geschickt. Die Ärztekammer zeigt sich unzufrieden mit der Höhe des Betrags – 500 Euro seien eher ein symbolisches Dankeschön als eine tatsächliche Wertschätzung. 

Der Vizepräsident der österreichischen Ärztekammer, Harald Mayer, wies Ende Dezember darauf hin: "Die 500 Euro sind ohnehin nur eine nette Geste, denn wenn man bedenkt, dass die Pandemie vor 659 Tagen von der WHO ausgerufen wurde, dann sind das trotzdem nur knapp 76 Cent pro Tag." Rechnet man den Bonus auf diese Weise um, kommt er für den wartenden Wiener Spitalsmitarbeiter sogar auf nur rund 72 magere Cent pro Tag. 

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