Welt

Spionage, Soldaten: Russisches Boot beunruhigt Europa

Ein russisches Forschungsboot fährt mit ausgeschaltetem Sender die Nord- und Ostsee ab. An Bord: Spionagematerial und bewaffnete Soldaten.

Im November verließ das russische Schiff "Admiral Vladimirsky" den Hafen in Sankt Petersburg. Doch statt die geplante Route einzuschlagen durchquerte es zwei der Marineübungsgebiete der schwedischen Armee.
Im November verließ das russische Schiff "Admiral Vladimirsky" den Hafen in Sankt Petersburg. Doch statt die geplante Route einzuschlagen durchquerte es zwei der Marineübungsgebiete der schwedischen Armee.
imago/Peter Seyfferth

Schwedische Marineübungsplätze, Windparks der Nord- und Ostsee und die belgische Küste: Diese Strecke hat das russische Forschungsboot "Admiral Vladimirsky" seit November abgefahren. Wie Recherchen der schwedischen, der norwegischen, der dänischen und der finnischen Staatssender ergeben haben, ist das Boot auf einer Mission den Meeresboden in der Ost- und Nordsee auszuspionieren.

Als sich im Laufe der Recherchen das schwedische Fernsehteam dem Schiff zwischen Schweden und Dänemark näherte, entdecken sie maskierte und bewaffnete Männer auf dem Deck. Zudem wird klar, dass das Schiff mit Unterwasser-Spionageutensilien ausgestattet ist.

"Es ist eine enorme Bedrohung"

In der investigativen Dokumentarserie "The Shadow War" konnten die Medien bereits etliche russische Geheimdienstoperationen in der nordischen Region enthüllen. "Es ist eine ernsthafte Drohung, dass sie den Willen haben, etwas vorzubereiten", Björn Palmertz, kommissarischer Direktor des Center for Cyber Security, RISE.

Funkdaten zufolge hat das "Admiral Vladimirsky" Anfang November 2022 den Hafen von Sankt Petersburg verlassen. Doch statt die geplante Route in Richtung Gotland, einer schwedischen Insel, einzuschlagen nahm es einen anderen Kurs und durchquerte dabei zwei der Marineübungsgebiete der schwedischen Armee.

Das Schiff bewegte sich über einen Monat mit einem abgeschalteten Funksender, um nicht verfolgt zu werden. Entlang seiner Route fuhr das Russische Boot durch aktuelle und geplante Windparks in der Ost- und Nordsee.
Das Schiff bewegte sich über einen Monat mit einem abgeschalteten Funksender, um nicht verfolgt zu werden. Entlang seiner Route fuhr das Russische Boot durch aktuelle und geplante Windparks in der Ost- und Nordsee.
Putin’s Shadow War

50 mutmaßliche Spionageschiffe

Dabei bewegte sich das Schiff über einen Monat mit einem abgeschalteten Funksender, um nicht verfolgt zu werden. Entlang seiner Route durchquerte das russische Boot aktuelle und geplante Windparks in der Ost- und Nordsee.

Die belgischen Behörden gaben später bekannt, dass sie Mitte November ein russisches Schiff entdeckt hatten, das unter Spionageverdacht stand. Laut belgischen Medien ging es um "Admiral Vladimirsky", was auch von einer Geheimdienstquelle bestätigt wird. Mithilfe von Datenanalysen und abgehörten Funkverbindungen konnten mittlerweile 50 mutmaßliche russische Spionageschiffe identifiziert werden, die sich in nordischen Gewässern bewegten.

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