Österreich
Kiga-Streit: Erste Firma zahlt Kinder-Betreuung
Kommt, wie von ÖVP/FPÖ geplant, das Aus für den Gratis-Nachmittags-Kindergarten, will das Öko-Unternehmen "Grüne Erde" die Kosten übernehmen.
Es ist seit Wochen DAS Streitthema in Oberösterreich. Wegen der Sparpläne von LH Thomas Stelzer (ÖPV) und LH-Vize Manfred Haimbuchner (FPÖ) sollen wieder Kindergartengebühren eingeführt werden. Bis zu 110 Euro werden die Eltern dann für die Nachmittags-Betreuung zahlen müssen.
Jetzt prescht das erste Unternehmen in Oberösterreich vor – und sagt zu, die Kosten für die Nachmittags-Betreuung von Mitarbeiter-Kindern übernehmen zu wollen. Die beiden Eigentümer und Geschäftsführer von "Grüne Erde", Reinhard Kepplinger und Kuno Haas, stellen sich damit laut eigener Aussage aktiv gegen die von der oberösterreichischen Landesregierung für 2018 geplanten Maßnahme, die Kindergartennachmittagsbetreuung für ca. 15.000 Kinder kostenpflichtig zu machen.
„Wird die kostenpflichtige Nachmittags-Betreuung in den oberösterreichischen Kindergärten im Landtag tatsächlich beschlossen, verschlechtert sich für viele Frauen die Vereinbarkeit von Familie und Beruf massiv – und verschärft in letzter Konsequenz die angespannte Personalsituation für viele betroffene oberösterreichische Unternehmen.", meint Reinhard Kepplinger von dem Unternehmen mit Sitz in Scharnstein (Bez. Gmunden).
"Rufen auch andere Unternehmen dazu auf!"
„Es wäre eine historisch schlechte Entscheidung mit fatalen Folgen, eine Strafsteuer für berufstätige Mütter, ein Rückschlag für die Gleichstellung der Frau und ein schweres Foul an den Familien", so Kuno Haas. „Diese Maßnahme hat nicht ansatzweise sachliche Grundlagen oder politischen Weitblick: Es geht nur ums Kürzen. Wir rufen auch andere oberösterreichische Firmen dazu auf, sich unserem ‚Nein!' anzuschließen!"
Werde die Maßnahme dennoch im Landtag beschlossen, wolle man einen Beitrag zur Entlastung der Mütter leisten. Kuno Haas: „Dann übernehmen wir auf alle Fälle für die bei uns im Unternehmen betroffenen Frauen die Kosten für die Nachmittagsbetreuung ihrer Kinder. Und wir werden mit anderen Unternehmen gemeinsam einen Fonds gründen, um dies auch für andere betroffene Eltern zu erreichen."
Das geplante Budget für diese Maßnahme beläuft sich auf ca. 50.000 Euro jährlich, die "Grüne Erde" aus der jährlichen Rücklage für Gemeinwohlaktivitäten finanziert.
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