Niederösterreich
Jungstar vom AMS soll jetzt SPÖ in NÖ übernehmen
Nach Franz Schnabls Desaster-Ergebnis in NÖ wird der Ruf nach Veränderung laut. Sven Hergovich (33) ist laut "Heute"-Infos als Nachfolger quasi fix.
Nach dem desaströsen Ergebnis für die SPÖ bei der Landtagswahl in Niederösterreich tagt am Montag der Landesparteivorstand. Dabei wird es auch um die Zukunft des Spitzenkandidaten und Landesparteivorsitzenden Franz Schnabl gehen. Schnabl selbst sah am Wahlabend keinen Grund für Konsequenzen. Am Montag stellte ihm aber der St. Pöltner SP-Bürgermeister Matthias Stadler die Rute ins Fenster.
"Wenn man Wahlen verliert, muss man die Konsequenzen ziehen", wurde Schnabls Vorgänger an der Landesparteispitze etwa in den "Niederösterreichischen Nachrichten" (NÖN) zitiert. Nach einem derartigen Ergebnis dürfe man nicht zur Tagesordnung zurückkehren, befand der mächtige St. Pöltner Bürgermeister. Stadler soll noch am Sonntagabend mit mehreren Funktionären telefoniert haben, um über einen etwaigen Nachfolger zu sprechen.
Der neue Wunderwuzzi wäre eigentlich schnell gefunden: Der 33-jährige Sven Hergovich, aktuell Landesgeschäftsführer des AMS in NÖ soll am heutigen Montag als Gegenkandidat von Franz Schnabl vorgeschlagen werden. Der Youngster hatte schon mit einigen Projekten im AMS auf sich aufmerksam gemacht, gilt als echter Roter mit Handschlagqualität und Macher-Eigenschaften. Laut "Heute"-Infos steht de facto fest, dass er die gebeutelte Landespartei übernimmt. Einzig Franz Schnabl kämpft aktuell noch um sein politisches Überleben.
AK Wien und Verkehrsministerium
Der Korneuburger startete seine politische Karriere in der Arbeiterkammer Wien und als Referent im Kabinett von Doris Bures. Dann war er im Kabinett von Verkehrsminister Stöger. Am 1. November 2017 wurde Hergovich stellvertretender Landesgeschäftsführer des AMS NÖ und mit 2018 schließlich neuer AMS NÖ-Chef.
Bereits am Wahlabend waren kritische Stimmen laut geworden. Der bisherige Mödlinger Landtagsabgeordnete Hannes Weninger meinte etwa zu den NÖN im Hinblick auf die Kampagne, "'NÖ Mix' und 'Rote Hanni' sind keine Botschaften, mit denen man in Zeiten der sozialen Krise politisch punkten kann". Auch Landtagsabgeordnete Karin Scheele aus dem Bezirk Baden will "nicht einfach zur Tagesordnung übergehen". Der Korneuburger SPÖ-Chef Martin Peterl bezeichnete die Lage gar als "dramatisch".