Politik

SP-Jugend startet eigene Dating-Plattform, VP empört

Mit "ElitenPartner.at" präsentiert die Junge Generation eine neue "Datingplattform". Im Juni kommt zudem die "Korruptions-Olympiade".

Leo Stempfl
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Junge-Generation-Vorsitzende Claudia O’Brien und Bundessekretär Julian Krismer stellten die neue Plattform vor.
Junge-Generation-Vorsitzende Claudia O’Brien und Bundessekretär Julian Krismer stellten die neue Plattform vor.
Junge Generation in der SPÖ/APA

Für Aufsehen sorgt derzeit die neue Sommerkampagne der Jungen Generation in der SPÖ: Mit "ElitenPartner.at" startet man eine eigene Datingplattform. Dabei will man aber keineswegs eigene Mitglieder miteinander vernetzen, sondern das "Geschäftsmodell der ÖVP und ihrer reichen Unterstützer*innen sichtbar" machen, so JG-Vorsitzende Claudia O’Brien.

Auf der in Türkis gehaltenen Plattform soll "nunmehr offiziell und nicht mehr in mühsamen Chats ungeniert um die Gunst von Vermögenden und Großspender*innen geworben werden" können, heißt es in einer dazugehörigen Aussendung. "Es kommt zusammen, was zusammen gehört und oft schon längst zusammen ist."

"Uns reicht es mit denen, die nie genug bekommen können. Wir starten diese Kampagne, weil die ÖVP sich weigert, das elitäre Denken und den systematischen Machtmissbrauch aufzuarbeiten, die ausschließlich der Absicherung der Privilegien einiger weniger dienen. Politische und gesellschaftliche Strukturen nach den Vorstellungen der ÖVP tragen dazu bei, dass Ungleichheit verstärkt wird, anstatt sie auszugleichen. Das muss endlich ein Ende haben", begründete O’Brien die Motive.

Korruptions-Olympiade

Im Sommer startet dann die "erste österreichische Korruptions-Olympiade". Der Auftakt dazu wird am Wiener Donauinselfest von 24. bis 26. Juni fallen. Dort können "motivierte Nachwuchsführungskräfte" unter Beweis stellen, ob sie das Zeug zum "Hero der Reichen" haben oder doch eher zum "roten Gsindl" gehören. Die Disziplinen: Speed-Shreddern, Großspender-Suche und Geldkoffer-Weitwerfen.

Im weiteren Verlauf der Kampagne werden dann die einzelnen Themenbereiche inhaltlich vertieft. Zentrale Anliegen der JG in diesem Zusammenhang sind "ein gerechteres Steuersystem, höhere Löhne, die 30-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich, entschiedenere Maßnahmen gegen Immobilienspekulation sowie sozial gerechter Klimaschutz statt 'Greenwashing'", erläutert Julian Krismer, Bundessekretär der Jungen Generation.

Die Junge Generation macht der ÖVP allerdings auch ein Angebot: "Wir beenden diese Kampagne umgehend, sobald Karl Nehammer öffentlich zugibt, dass die ÖVP ein Korruptionsproblem hat", so Krismer abschließend.

Die Junge Generation startet ihre Frühjahrs- und Sommerkampagne um auf den Zusammenhang zwischen Machtmissbrauch, der Volkspartei und sozialer Ungerechtigkeit aufmerksam zu machen.
Die Junge Generation startet ihre Frühjahrs- und Sommerkampagne um auf den Zusammenhang zwischen Machtmissbrauch, der Volkspartei und sozialer Ungerechtigkeit aufmerksam zu machen.
Junge Generation in der SPÖ/APA

Sachslehner reagiert empört

Die ÖVP findet das naturgemäß weniger lustig. "Die SPÖ betreibt übelstes Dirty-Campaigning", so Generalsekretärin Laura Sachslehner. Das notwendige Knowhow für diesen "politischen Schmutzkübel" habe man wohl von Tal Silberstein, stellt sie in den Raum.

"Ich fordere Parteivorsitzende Pamela Rendi-Wagner auf, diese Website vom Netz zu nehmen, sich zu entschuldigen und Konsequenzen zu ziehen. Wer in die Erstellung der niederträchtigen Schmutzkübel-Website eingebunden war, ist für eine staatstragende Partei, wie es die SPÖ zumindest in der Vergangenheit immer sein wollte, nicht länger tragbar." Der Partei gehe es nur mehr ums Anpatzen und Schlechtmachen.

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