Niederösterreich
Sozialmarkt-Chef: "Können kaum noch Ware auftreiben"
Seit Monaten wird der "Soziale Greißler" in Wr. Neustadt gestürmt. Betreiber Franz Lechner weiß nicht mehr, wo er die Mengen an Ware auftreiben soll.
Franz Lechner ist seit Beginn der Inflationskrise für viele Niederösterreicher der letzte Hoffnungsschimmer. Der Betreiber des "Sozialen Greißler" in Wiener Neustadt versorgt Bedürftige seit Monaten mit Lebensmitteln zu günstigen Preisen. Sein ehrenamtliches Team fährt pro Woche Hunderte Kilometer, um Gemüse, Obst, Nudeln & Co. abzuholen oder günstig ankaufen zu können und damit Familien, deren Börserl von Miete und Strom völlig leergefressen ist, zu helfen.
In 1,5 Stunden leergeräumt
Dass die Armut innerhalb der Bevölkerung immer größere Ausmaße annimmt, merkt er von Woche zu Woche. Erst vergangenen Freitag wurde frische Ware organisiert, die ab 9 Uhr zu günstigen Preisen zur Abholung bereit stand. "Nach eineinhalb Stunden waren Obst und Gemüse zu 90 Prozent weg. Was für ein Wahnsinn! Wie soll das weitergehen?", zeigt sich der gebürtige Gloggnitzer besorgt.
Neben einer enorm gestiegenen Anzahl an Abnehmern wird es zudem immer schwieriger, Ware zu besorgen. Oftmals muss sie auch von Lechner angekauft werden, der Verein, der sich aus Spendengeldern finanziert, ist seit Monaten hart am finanziellen Limit.
"Alles sehr schwierig"
Erst kürzlich flatterte zudem die Stromrechnung ins Haus. Sie zog Lechner sprichwörtlich die Schuhe aus, ein bekannter Verleger sprang nach einem Bericht in "Heute" schließlich ein und verhandelte mit dem Energieversorger.
"Wir sind immer mit neuen Unterstützern in Kontakt. Aber es ist alles sehr schwierig in Zeiten wie diesen", schildert er gegenüber "Heute". Die Hoffnung will Lechner aber weiterhin nicht aufgeben.